Am Dienstag, dem 9. Mai 2017, wurde der Leipziger Agenda 21-Preis verliehen. Damit würdigen die Auslober besonderes Engagement für eine zukunftsfähige Entwicklung der Stadt Leipzig. Es wurden Preisgelder mit einem Gesamtumfang von 11.000 Euro, Projektförderungen in Höhe von 5.000 Euro sowie Sachpreise im Wert von ca. 6.000 Euro vergeben.

Den Preis in der Kategorie „Zeichen setzen – Spuren hinterlassen“ erhielt der Eine Welt e. V. Leipzig. Der Preis wird für langjährig anhaltendes Engagement verliehen, das bereits in vielfältiger Weise erlebbare Wirkungen hinterlassen hat.

Der Verein engagiert sich seit 1990 wie kein anderer Verein in Leipzig unter dem Motto „global denken, lokal handeln – für eine gerechtere Welt“. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Globales Lernen und Fairer Handel. Er betreibt zwei in Leipzig zwei Welt-Läden (in der Innenstadt und in Connewitz), die auf Produkte aus Fairem Handel spezialisiert sind. Daneben hat er mit seiner Fachstelle für Globales Lernen in unzähligen Schulprojekttagen Kinder für den Lebensalltag anderer Kinder weltweit sensibilisiert und Themen zur wirtschaftlichen Globalisierung vermittelt.

Der Eine Welt e.V. Leipzig organisierte in den letzten Jahren immer wieder Aktionen oder Events, um in der Stadtgesellschaft für auf unsere globale Verantwortung aufmerksam zu machen. Er war auch ein Motor für die Mitwirkung der Stadt Leipzig bei der Kampagne Fairtrade Town und trug maßgeblich dazu bei, dass die Stadt dieses Label seit 2011 trägt und 2015 erfolgreich beim Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handel“ teilnahm. Aktuell verstärkt der Verein die Zusammenarbeit mit Unternehmen des Einzelhandels und der Gastronomie in Leipzig, um um sie bei einer stärkeren Verbreitung der Angebotspalette fair gehandelter Produkte in ihren Vertriebswegen zu unterstützen.

Der Preis wird gestiftet von der Leipziger Gruppe.

Der Preis in der Kategorie „Engagiert in Leipzig“ wird für Organisationen vergeben, denen es in besonderer Weise gelungen ist, freiwilliges Engagement von Bürgerinnen und Bürgern anzuregen und in ihrer Organisation aufzunehmen und zu halten. 2017 wird dieser Preis an drei Vereine vergeben, die sich für die Integration von Geflüchteten in Leipzig engagieren. Ihr Engagement ergänzt sich gegenseitig, da es verschiedene Lebensbereiche bedient.

Der Verein Zusammen e. V. betreibt die Kontaktstelle Wohnen. Die Kontaktstelle hilft geflüchteten Menschen, in Leipzig eine Wohnung oder ein WG-Zimmer zu finden. Dabei unterstützen rund 200 Freiwillige als Wohnungspaten bei der Wohnraumsuche, dem Kontakt zu Vermietern und Hausverwaltungen und bei der Wohnungsbesichtigung bis zum Ankommen in den eigenen vier Wänden.

Das soziokulturelle Zentrum Die VILLA organisiert in Erstaufnahmeeinrichtungen, Gruppenunterkünften und im Begegnungsraum auf dem alten Messegelände Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache. Insgesamt finden so pro Woche mehr als 50 Deutschstunden in Leipzig statt. Alle werden ausschließlich von insgesamt ca. 300 ehrenamtlichen Laien durchgeführt.

Der Verein interaction Leipzig e. V. organisiert die Unterstützung sozialer und kultureller Teilhabe von Geflüchteten. Mit Hilfe von über 100 Ehrenamtlichen wurden bereits über 80 Veranstaltungen in unterschiedlichsten Bereichen realisiert, z. B. Nachbarschaftsfeste, Fotoworkshops, Stadttouren, Ausstellungsbesuche, Ausflüge oder der Betrieb von Begegnungscafés.

Der Preis wird gestiftet durch die Stiftung „Bürger für Leipzig“ und in diesem Jahr ergänzt durch die Leipziger Gruppe und die Sparkasse Leipzig.

Im Wettbewerb „Klimabewusst mobil in Leipzig“ wird das Engagement von Unternehmen und Einrichtungen für eine umweltfreundliche Mobilität ihrer Mitarbeiter gewürdigt. Kriterien für die Bewertung sind dabei sowohl der Arbeitsweg als auch die betriebliche Mobilität.

Den Preis erhält in diesem Jahr das Ev. Diakonissenkrankenhaus. Bemerkenswerte Aktivitäten sind beispielsweise

  • die Errichtung einer Station von Leihfahrrädern auf dem Klinikgelände, (Die Fahrräder können kostenfrei sowohl von den Mitarbeitenden als auch von Besuchern und Patienten genutzt werden.)
  • die Bereitstellung eines Pools von Zeitfahrkarten der LVB für die Mitarbeiter,
  • die Reduzierung der Anzahl der Stellplätze für private Pkw, dafür die Bereitstellung von 100 regensicheren und beleuchteten Abstellanlagen für Fahrräder oder
  • die Beteiligung an der Mitfinanzierung des behindetengerechten Umbau der LVB-Haltestelle vor der Klinik.

Der Preis wurde durch Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH überreicht. Neben den LVB wird der Wettbewerb mit Sachpreisen, auch für fünf weitere Arbeitgeber durch die econtact – Mobilitätskonzepte, die nextbike GmbH und die Mobility Center GmbH (teilAuto) ergänzt.

Der Jugendpreis im Leipziger Agenda-Preis geht in diesem Jahr an den Jugendklub IUVENTUS.
Der Jugendklub wurde im Jahr 2001 von einer Initiativgruppe junger Zuwanderer aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion gegründet. Er ist eine Migrantenjugendselbstorganisation ist, von denen es in Sachsen bisher nur sehr wenige gibt. Die Arbeit des Klubs wird wesentlich durch die ca. 30 ehrenamtlich mitwirkenden Jugendlichen getragen. Ein besonderer Aspekt sind Angebote für junge Zuwanderer mit Behinderungen. Im Projekt „Leben mit zwei Sprachen“ kommen Jugendliche mit und ohne Behinderung zusammen und können gemeinsam etwas unternehmen.

Einen Anerkennungskpreis erhält darüber hinaus der „Arbeitskreis Jung-Aktiv-Nachhaltig“ beim Max-Klinger-Gymnasium.
Der Preis wird gestiftet durch die Sparkasse Leipzig.

Erstmals konnten in diesem Jahr neue Projekte aus einem Projektfonds mit einer Anschubfinanzierung von je 500 Euro unterstützt werden.
Die unterstützten Projekte sind:

  • Die Quittenmacher
  • Einkaufsnetz Leipzig – gemeinsam. ökologisch. Fair
  • Freiwilligen-Agentur Leipzig e. V. – Volunteer to go
  • Facing Change
  • IG Fortuna | Kino der Jugend
  • KiBe e. V.
  • Ost-Passage-Theater
  • TiMMi Transport
  • Wohngemeinschaft Connewitz

Die Projektfondsmittel werden durch die WEV – Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft bereitgestellt.

Ergänzende Informationen: www.leipzigeragenda21.de

Artikel/Video zur Preisverleihung folgt in Kürze auf der L-IZ.de

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In eigener Sache (Stand Mai 2017): 450 Freikäufer und weiter gehts

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