Im letzten Jahr hat der Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e.V. gemeinsam mit dem 100. Deutschen Katholikentag Leipzig e.V. das Projekt „BiodiverCity – Artenvielfalt in der Stadt“ durchgeführt. Dafür wurde dem Umweltverein am 9. Mai der Titel „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ verliehen.
Die Umweltpädagoginnen des Ökolöwen hatten mit Klassen an vier Leipziger Schulen natürliche Orte der Biodiversität geschaffen. So entstanden ein Steingarten, eine paradiesische Kräuterschlange, Hochbeete und ein Insektenhotel mit Blühwiese davor. „Die persönliche Identifikation mit diesen selbst geschaffenen Objekten, fördert das Verantwortungsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung“, sagt Projektleiterin Martina Neumann vom Ökolöwen. „Wir freuen uns sehr, dass unser Engagement mit dem Titel UN-Dekade gewürdigt wird und auch für die Schülerinnen und Schüler ist die Auszeichnung ein tolles Signal“, so Neumann.
Im Maria Montessori Schulzentrum haben die Schülerinnen und Schüler des Neigungskurses „Kraut und Rüben“ eine Kräuterschlange gebaut. Das Biotop bietet den Pflanzen optimale Bedingungen zum Wachsen. Sie wird vom Gartenkurs auch in diesem Jahr rege genutzt – zum Beispiel für frisch geernteten Feldsalat mit Schnittlauch, Knoblauchrauke und Minze. Derzeit entstehen auf dem Schulhof zudem ein Insektenhotel, ein Lesesteinhaufen und eine Vogelschutzhecke.
Auf dem Pausengelände der Helmholtzschule entstand ein Kräuter- und Gemüsegarten in Hochbeeten. Hier zeigten die SchülerInnen und Schüler der fünften Klasse eindrucksvoll, wie Pflanzenvielfalt auch auf versiegelten Flächen möglich ist. Zusammen mit dem Ökolöwen und AnnaLinde gGmbH haben sie mobile Hochbeete gebaut und bepflanzt.
Die 7. Klasse der Appolonia von Wiedebach Schule hat gemeinsam mit dem Ökolöwen und der Geowerkstatt e.V. ein Insektenhotel gebaut. Dabei haben die SchülerInnen die spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen Insektenarten berücksichtigt. Unterschiedlich dicke Brutröhren sind bezugsfertig für Hotel-Gäste, die sonst immer weniger Behausungen in der Stadt finden.
Erst- bis Viertklässler des evangelischen Schulzentrums haben einen Ort für Trockenheit liebende Pflanzen geschaffen. Auf dem Schotterfundament haben die Schülerinnen und Schüler der Nachmittags-AG große und kleine Steine drapiert. Ihre Lieblingssteine durften sie anmalen und die schönsten Standorte für ihre Pflanze auswählen. So ist ein farbenfroher Steingarten entstanden, bei dem alle mitbestimmen konnten.
Als Begrüßung der Gäste des Katholikentages installierte der Ökolöwe vor dem Leipziger Hauptbahnhof ein Hochbeet in Form einer bunten 100 – gefüllt mit Kräutern und Gemüse zum Naschen und bunte Blumen. Die angereisten BesucherInnen des Katholikentages wurden so auf eine einzigartige Weise in Leipzig begrüßt. Der biodiverse Schaugarten mit unterschiedlichen Blüh-, Duft- und Gemüsepflanzen regte Passanten und Passantinnen zum Verweilen, Kosten und Nachahmen an.
Auf Radtouren zu den beteiligten Schulen erfuhren die Gäste des Katholikentags vor Ort von den beteiligten Schülerinnen und Schülern, wie und warum diese neuen Lebensräume auf ihren Schulhöfen entstanden sind. Die Radtouren zeigten den Teilnehmenden zudem die Vielfältigkeit des „grünen“ Leipzigs und führten durch den Auwald und andere besonders schöne Ecken der Stadt.
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