Die Stadt Leipzig schreibt den Schulentwicklungsplan für 2017 auf der Grundlage der Bevölkerungs-vorausschätzung des Jahres 2016 fort. Entsprechend dieser Prognose werden die Schülerzahlen bis zum Jahr 2030 um etwa 50 Prozent steigen. Zur Deckung des Bedarfes werden zahlreiche neue Schulgebäude gebraucht.
„Seit einigen Jahren wird in Leipzig eine Schule nach der anderen gebaut. Und wir haben eine große Zahl von umfangreichen Planungen für weitere neue Schulbauten auf den Weg gebracht“, unterstreicht Bürgermeister Thomas Fabian. „Doch der Schulentwicklungsplan zeigt den dringenden Bedarf nach zusätzlichen Kapazitäten auf. Bis 2030 brauchen wir 17 Grundschulen, 10 Oberschulen und 4 Gymnasien mehr als bisher angenommen. Wir müssen Abläufe weiter verkürzen und die Prozesse beschleunigen.“
2016 kamen fast 6.900 Kinder in Leipzig zur Welt. Das sind 4.250 Geburten mehr als 1995. Das erste Quartal 2017 weist gegenüber dem ersten Quartal 2016 eine weitere Steigerung um zwölf Prozent aus. Seit 2012 gibt es einen zunächst leicht positiven Wanderungssaldo, der 2015 sprunghaft auf 1.200 Schüler angestiegen ist. Somit steigen die Schülerzahlen perspektivisch weiter an. Der daraus resultierende Mehrbedarf an Schulbauten wird nicht ausschließlich über Neubauten abgedeckt werden. Teilweise sind dafür Erweiterungen und Nutzungsverdichtungen an Bestandsschulen vorgesehen.
Insgesamt sind in der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes 120 kapazitätserweiternde Maßnahmen bis 2030 vorgesehen. Neu errichtet werden unter anderem drei Grundschulen in der Gießerstraße, in der Brüderstraße und in der Rolf-Axen-Straße. Die Sportoberschule erhält ein neues Gebäude.
Die Baumaßnahme für ein neues Gymnasium in der Karl-Heine-Straße hat begonnen. Zwei weitere neue Gymnasien am Dösener Weg und am sogenannten Prager Dreieck befinden sich in der Planung. In der Ihmelsstraße entsteht eine neue Oberschule. Auch die Sporthallenkapazitäten müssen weiter ausgebaut werden. So sollen unter anderem die Berufsschulzentren 8 und 11 eine Dreifeldhalle erhalten, die Schule am Weißeplatz eine Zweifeldhalle und die 60. Schule eine Einfeldhalle.
Mit der zeitweisen Schaffung gemeinsamer Grundschulbezirke kann kurzfristig und ohne finanzielle Auswirkungen auf einen veränderten Bedarf reagiert werden. So sind ab 2018/2019 gemeinsame Schulbezirke der Wilhelm-Busch-Schule mit der August-Bebel-Schule, der 90. mit der 91. Schule und der 9. mit der Marienbrunner Schule geplant.
Entsprechend der konkreten Bedarfsentwicklung werden auch innerhalb der Schuljahre weitere DAZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) gebildet. Ein sinkender Bedarf und damit eine Reduktion der DAZ-Klassen ist in Leipzig gegenwärtig nicht zu erwarten.
Der neue Schulentwicklungsplan wird nun in den Fachausschüssen des Stadtrates, den Stadtbezirksbeiräten und den Ortschaftsräten beraten. Geplant ist, dass ihn die Ratsversammlung in ihrer Juni-Sitzung beschließt.
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