Auf dem Gelände der Feuerwache Ost fand am Samstag ein Frühlingsfest statt. Etwa 800 Menschen waren gekommen und erlebten einen schönen nachbarschaftlichen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen, Musikprogramm, Theaterperformance, Informations- und Bastelständen. Die alte Feuerwache in Anger-Crottendorf steht inzwischen größtenteils leer. Die Branddirektion nutzt bis voraussichtlich 2018 lediglich noch einzelne Teile des Gebäudes.

Seit 2015 besteht eine Initiative von Menschen, die sich Gedanken um eine Nachnutzung der Gebäude und des Innenhofs machen. Geplant ist ein Nachbarschaftszentrum mit Gewerbeflächen, Raum für Projekte, Vereine und Initiativen mit verschiedensten Ideen. Von Theater über Sportangebote, Begegnungsorte und Werkstätten sind schon einige Interessenten für die Räume dabei. Im März hat sich außerdem der Verein OSTWACHE Leipzig gegründet als verbindlicher Ansprechpartner und eine Organisationsgruppe.

Anfang des Jahres hat der Stadtrat bereits positiv über eine Zwischennutzung durch die Initiative entschieden. Zum ersten Mal konnte das nun in die Tat umgesetzt werden und der Hof wurde einen ganzen Nachmittag belebt. So schmückte ein Café aus bunten Stühlen die weiträumige Fläche des Innenhofs, eine Bühne sorgte für vielfältiges Musikprogramm und verschiedene Stände zur Information über einzelne Projekte und den Verein der Ostwache sowie Bastel- und Spielangebote rundeten das Angebot ab. Bei unverhofft strahlendem Sonnenschein startete der Nachmittag um 13 Uhr mit Bands wie Didi Kalaki und ZIMT und fand zu späterer Stunde seinen gebührenden Ausklang mit dem ortsansässigen Rapper Älmächtig. Menschen aus der Nachbarschaft und von weiter angereist kamen zusammen um Kuchen zu essen, beim Siebdruck gestalten, zum Basteln oder um – vor allem die jüngeren Gäste – mit Bobbycars über den Innenhof der Feuerwache zu heizen. Zudem war Samstag der Tag der Städtebauförderung und auch in diesem Rahmen wurde die Ostwache vorgestellt und besucht.

Neben der Frage wie der Ort langfristig umgestaltet werden kann, bleibt der Wunsch nach Fortsetzung der Zwischennutzung. Die Aktiven des Vereins können es kaum abwarten, endlich richtig loszulegen und das Gebäude zu bespielen und ins Viertel zu öffnen. Das wichtigste für alle Projekte ist hierbei ein starker Bezug zur Nachbarschaft. Was wollen und brauchen wir BürgerInnen an diesem Ort der Feuerwache Ost? Die hohe Besucherzahl und die vielen freudigen Gesichter sprechen jedenfalls dafür, dass das zweite Leben der alten Feuerwache Ost gerade erst begonnen hat.

Unterstützung, Nachfragen und Anregungen sowie weitere Projektideen mit nachbarschaftlichem Bezug sind sehr willkommen. In diesem Sinne freut sich der Verein über jeden und jede, die mitmachen wollen.

Weitere Infos: www.ostwache.org

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