Glückliche Gesichter beim Nachbarschaftsprojekt in der Dresdner Straße 59, den Gewinnern des diesjährigen Familienfreundlichkeitspreises. Der zweite Preis ging an den GeyserHaus e.V. und den dritten Platz erhielt das Puppentheater Sterntaler. Über den Preis der Kinderjury freute sich das Café „homeLE“, und die Sonderpreise für familienfreundliche Unternehmen gingen an „Zweirad-Woj“ und die EXXETA GmbH. Die Anwältin Sylvia Gatz konnte sich über einen Sonderpreis freuen.
Oberbürgermeister Burkhard Jung hat in der LVZ-Kuppelhalle Leipziger Projekte und Personen ausgezeichnet, die sich ganz besonders für Familienfreundlichkeit in der Stadt engagieren. „Wir wollen mit dem Preis beispielgebendes Engagement für eine familienfreundliche Stadt würdigen und in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Gleichzeitig möchten wir aber auch Impulse geben und neue Entwicklungen anstoßen, die die Lebens- und Arbeitswelt für Familien in Leipzig unterstützen“, so Jung.
Die Jury aus Mitgliedern des Kinder- und Familienbeirates hatte insgesamt elf Vorschläge in die engere Wahl gezogen und vor Ort besucht. Der Familienfreundlichkeitspreis wurde bereits zum neunten Mal vergeben. Bisher wurden damit knapp 70 engagierte Personen und Initiativen ausgezeichnet.
Hauptsponsor des Preises ist die Leipziger Stadtholding. “Die Leipziger Gruppe mit ihren Unternehmen Leipziger Wasserwerke, Stadtwerke und Verkehrsbetriebe steht auch für Lebensqualität in Leipzig. Dazu gehört die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diese ist für unsere Stadt und für unsere Unternehmen wichtig, wenn wir die Fachkräfte von morgen gewinnen und halten wollen. Deshalb unterstützen wir erneut gern den Familienfreundlichkeitspreis der Stadt“, erklärt Volkmar Müller, Geschäftsführer der Leipziger Stadtholding.
Ein buntes Programm der Musikschule und eine Kinderbetreuung des Stadtjugendrings sorgten dafür, dass es auch den mehr als 50 kleinen Gästen nicht langweilig wurde, die mit ihren Eltern zur Preisverleihung in die LVZ-Kuppelhalle gekommen waren.
Hauptpreis (2.000 Euro) für das Nachbarschaftsprojekt in der Dresdner Straße 59
In einem Pfarrhaus ist ein großzügiger Treffpunkt für die Nachbarschaft entstanden. Das anfangs organisierte Mitbring-Abendessen erweiterte sich in Eigenregie der Nutzer rasch zu einer ganzen Palette von Angeboten. Ob Erzähl-Café mit leckerem Kuchen, Spieleabend, Winterspielplatz, lebendiger Weihnachtskalender oder Hausaufgabenhilfe für Migrantenkinder – die „Dresdner 59“ wurde zu einem offenen Ort für alle Menschen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Konfession. Kreative Ideen von und für Familien, Studenten, Senioren und Migranten prägen das Stadtteilprojekt der Evangelisch-Lutherischen Dreifaltigkeitskirchgemeinde in Zusammenarbeit mit der Diakonie.
2. Platz (1.500 Euro) für den GeyserHaus e.V.
In dem soziokulturellen Zentrum nahe des Eutritzscher Marktes ist fast alles versammelt, was Familien in einem Stadtteil in ihrer Freizeit so
brauchen: Familiencafé, Kneipe, Seniorenbüro, Jugendtreff, Musikschule, Spielplatz, Bühne oder Kreativkurse. Der Verein bietet seit nunmehr 26 Jahren für jährlich rund 80.000 Besucher aller Generationen eine große Palette an Soziokultur auf einem einzigartig gestalteten Gelände.
3. Platz (1.000 Euro) für das Puppentheater Sterntaler
Seit 20 Jahren begeistert das Theater in der Talstraße Klein und Groß.
Vielfältige Vorstellungen für Kindergärten, Horte und Schulen, aber auch für Familien und Erwachsene werden von dem kleinen Team – unterstützt von ehrenamtlichen Mitarbeitern und der eigenen Familie – außerordentlich engagiert gestaltet. Das Preisgeld stellte die Leipziger Messe zur Verfügung.
Preis der Kinderjury (1.000 Euro) für das Café „homeLE“
Neben der Jury aus Mitgliedern des Kinder- und Familienbeirates arbeitete eine engagierte Gruppe von Kindern in der Kinderjury, die ihre vier Favoriten am Samstag mit einem Film vorstellte. Ihren mit 1.000 Euro dotierten Preis gewann das „homeLE“. Das kleine, beschauliche Café im Leipziger Norden hat einen besonderen Platz in den Herzen der Kinder gefunden. Mit seiner Einrichtung hält es besonders für die Kleinen viel bereit. In einem großen Spielzimmer können sie nach Lust und Laune spielen, während die Eltern einen Kaffee genießen. Der Kinderjury sagten besonders die vielen kreativen Ideen zu, mit denen die Betreiberin Maike Steuer – selbst alleinerziehende Mutter – neue und einfallsreiche Wege geht. So wird der Kaffee „to go“ nicht, wie gewöhnlich, in einem Pappbecher serviert, sondern in einer kleinen, verschließbaren Glasflasche. Es gibt Mietregale für regionale Produkte, Kurse und Lesungen oder auch die Möglichkeit, Kaffee und Kuchen an andere zu verschenken, die sich das vielleicht nicht leisten können. Das Preisgeld stellte die Sparkasse Leipzig zur Verfügung.
Ein Sonderpreis wurde an die Anwältin Sylvia Gatz für ihr außergewöhnliches Engagement verliehen. Die Leipzigerin hat vor mehr als zehn Jahren als Mitbegründerin das Leipziger Netzwerk „Familie in Trennung“ auf den Weg gebracht. Im Zentrum steht dabei, dass alle bei einer Trennung beteiligten Professionen gemeinsam das Ziel verfolgen, eine gute Entscheidung für die Kinder zu treffen.
Sonderpreis für familienfreundliche Arbeitgeber
Auch in diesem Jahr haben die Handwerkskammer zu Leipzig und die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig wieder einen Sonderpreis für familienfreundliche Arbeitgeber ausgelobt. Dafür haben sie Preisgelder in Höhe von insgesamt 2.000 Euro zur Verfügung gestellt. „Der Wettbewerb um Fachkräfte verschärft sich zusehends. Maßnahmen und Angebote, um familiäre und berufliche Anforderungen in Einklang zu bringen, gewinnen dabei an Bedeutung. Zugleich haben zufriedene und motivierte Mitarbeiter, die von einer familienorientierten Personalpolitik profitieren, auch betriebswirtschaftlich positive Effekte für Unternehmen. Deshalb ist uns die Anerkennung von Unternehmen, die sich auf vielfältige Weise um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verdient machen, ein großes Anliegen“, so Dr. Thomas Hofmann, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig.
Gleiches gilt auch für Handwerksunternehmen: „Familien sind besonders im Handwerk tragende Gemeinschaften, die in einer dynamischen Welt Sicherheit schaffen. Familie ist Lebensraum für Generationen. Diese Generationen finden wir besonders in Handwerksbetrieben wieder, wo es von großer Bedeutung ist, Familie und Beruf zu vereinbaren. Unternehmen, die vielfältige Maßnahmen einführen, um mit vereinten Kräften ihre Mitarbeiter zu unterstützen, um Fachkräfte zu gewinnen, zu halten und vorhandene personelle Ressourcen optimal an die Betriebssituation und die persönlichen Lebenslagen anzupassen, sind besonders wichtig für unseren Wirtschaftsbereich. Daher möchten wir sie wertschätzen und auszeichnen und Impulse für eine familienfreundliche und unterstützende Lebens- und Arbeitswelt in Leipzig geben”, erklärt Volker Lux, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Leipzig.
Über je einen Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro freuten sich Robert Hauck vom „Zweirad-Woj“ in der Könneritzstraße und die EXXETA GmbH. Robert Hauck managt in seinem Betrieb rund ums Fahrrad ein kleines Team junger Familienväter. Das Unternehmen zeichnet sich durch ein umfangreiches Angebot verschiedener, aufeinander abgestimmter Maßnahmen zur Berücksichtigung familiärer Belange aus, wie beispielsweise eine flexible Gestaltung von Arbeitszeiten oder Sonderurlauben.
Auch bei der EXXETA – einem spezialisierten Anbieter von Dienstleistungen in der Energiebranche – spielt die flexible Gestaltung von Arbeitszeit und -ort eine große Rolle. Hier ist Familienfreundlichkeit längst fester Bestandteil der Unternehmenskultur geworden. Eine zusätzlich zum gesetzlichen Anspruch bezahlte Freistellung im Krankheitsfall der Kinder oder auch die für Mitarbeiter kostenfreie Nutzung des externen Familienservice „pme“ konnten die Jury überzeugen.
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