„Wir begrüßen, dass Sachsen als diesjähriges Vorsitzland der Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK) das autonome Fahren und die Digitalisierung der Autoindustrie als innovatives wie aktuelles Thema auf die Agenda gesetzt hat“, freut sich Andreas Eichhorst, Vorstand der Verbraucherzentrale Sachsen. In den Beschlüssen machen die Minister einstimmig deutlich, dass sie auf Augenhöhe mit der Entwicklung des automatisierten Fahrens sind und dessen Herausforderungen erkannt haben: Die Kompatibilität und Vernetzung der Fahr- und infrastrukturellen Systeme einerseits sowie die Sicherheit persönlicher Nutzerdaten andererseits – die Agenda, auf der auch die sächsischen Verbraucherschützer aktiv werden.
„Die Automatisierung des Fahrens und damit des Verkehrs insgesamt bedeutet nichts weniger als eine technische und gesellschaftliche Revolution und wird unser Leben grundlegend ändern“, ist sich Andreas Eichhorst sicher: „Zwingend verbunden mit der flächendeckenden Einführung der E-Mobilität stehen abgasarme Innenstädte, ein fließender Verkehr ohne Staus und Parkplatzsuche und autonome Fahrsysteme, die den Fahrer zum Fahrgast mit Freiheit für andere Beschäftigungen werden lassen.“ Zugleich dürfte die Zahl der Unfälle entscheidend sinken, wenn softwaregesteuerte Systeme die Hauptunfallursache menschliche Fahrfehler verdrängen. Geforscht wird außerdem längst an digitalen Warnsystemen, die das Signal eines Fahrzeugs wie etwa „Einschalten der Nebenscheinwerfer“ auswerten und eine Nebelwarnung an Fahrzeuge geben, die sich in der Nähe befinden.
Vernetzte Fahrzeuge als Herausforderung für den Datenschutz
Klar ist: Echtes autonomes Fahren wird mit unserer gegenwärtigen Fahrzeugmobilität fast nichts mehr zu tun haben. Stattdessen wird der Datenaustausch von Fahrzeugen mit der Infrastruktur und den Fahrern Dreh- und Angelpunkt der Funktionsweise. „Damit wächst aber auch eine gigantische Sammlung von Nutzerdaten und die Herausforderung für den Verbraucherschutz“, so Andreas Eichhorst weiter. Die Integrität personenbezogener Daten zu wahren und vor dem willkürlichen Zugriff durch zahlreiche potentielle Interessenten zu bewahren, ist eine entscheidende Herausforderung von Industrie, Staat und Gesellschaft. Nur im Dialog zwischen Forschern sowie Herstellern einerseits mit den zukünftigen Nutzern der Fahrzeuge andererseits wird diese Aufgabe zu lösen. Die Verbraucherzentrale Sachsen wird sich dieser Aufgabe stellen und noch in diesem Jahr Industrie und Verbraucher zum Gespräch bitten.
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