Die Leipzigerin Julia Cissewski ist eine der fünf diesjährigen Preisträgerinnen der Goldenen Bild der Frau. Die Mitarbeiterin des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie ist Vorsitzende des Leipziger Vereins „Orang-Utans in Not e.V.“ Dieser setzt sich für den Schutz der letzten freilebenden Orang-Utans auf Borneo und Sumatra ein. Damit wird der Preis der größten Frauenzeitschrift Deutschlands erstmals an ein Artenschutzprojekt vergeben. Die Verleihung findet am 21. Oktober 2017 in Hamburg statt.

„Bild der Frau“-Chefredakteurin Sandra Immoor begründet die Auszeichnung damit, dass Cissewski mit ihrem Projekt den Finger in gleich mehrere Wunden lege: Die Regenwaldzerstörung für Palmölplantagen, die Auswirkungen auf die Artenvielfalt, auf das Klima und auf unsere Gesundheit. Vor allem aber, „weil das Schicksal unserer so nahen Verwandten, der Orang-Utans, uns alle sehr berührt und bewegt“, so Immoor weiter.

Orang-Utans sind mit uns Menschen zu 96 Prozent genetisch verwandt. Durch das Abholzen der Regenwälder sind sie vom Aussterben bedroht: „Wenn die Regenwaldzerstörung für Palmöl weiter voranschreitet, wird es in wenigen Jahren keine freilebenden Orang-Utans mehr geben“, schildert Cissewski die dramatische Situation. Pro Stunde wird weltweit Regenwald mit einer Fläche von 300 Fußballfeldern für Palmöl abgeholzt. Palmöl wird vor allem für Supermarktprodukte und Biodiesel verwendet.

Mit ihrem Verein unterstützt Cissewski die Pflege und Auswilderung verwaister Orang- Utans und die Aufforstung zerstörten Regenwaldes. Im Raum Leipzig veranstaltet der Verein regelmäßig Projekttage und -wochen an Schulen und Kindergärten.

Die Finanzierung der Projekte erfolgt aus Spenden. Zusätzlich zu den 10.000 Euro Preisgeld gibt es einen Leserpreis, der mit 30.000 Euro dotiert ist. Dieser wird an denjenigen Verein vergeben, der bis zur Preisverleihung im Oktober die meisten Stimmen sammeln kann. Alle Informationen zur Abstimmung sind zu finden unter www.orang-utans-in-not.org/de/abstimmung.

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