Rente und Altersarmut im Osten stehen im Mittelpunkt einer Diskussion, welche Die Linke Leipzig am Sonnabend, dem 22. April 2017, um 10:00 Uhr in den Räumen des Frauenkultur e.V., Windscheidstraße 51, durchführt. Unter dem Titel „Spezifische Altersarmut Ost – Schluss mit den Ungerechtigkeiten!“ diskutieren an diesem Vormittag Dr. Martina Bunge, Sozialministerin a. D., und Erik Wolf, Geschäftsführer DGB Leipzig-Nordsachsen, mit Dr. Barbara Höll, stellv. Vorsitzende Die Linke Leipzig, über die Altersabsicherung.
Im Zentrum der Debatte stehen dabei vor allem die aktuellen Fragen nach einer Angleichung der Rentenwerte Ost an West, nach der Zukunftssicherheit der Rente und nach der Altersarmut, welche gerade im Osten der Republik vielen Menschen droht. Ebenfalls wird besprochen, wie sich Die Linke, nach über einem Vierteljahrhundert Deutscher Einheit, eine umfassende und gerechte Korrektur der Rentenüberleitung vorstellt.
Die Diskussion ist offen für alle Interessierten und der Eintritt ist frei.
Im Vorfeld des 1. Mai hat die Leipziger Linke unter dem Motto „Arbeit und Reichtum umverteilen“ ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm geplant. Dabei informiert sie über verschiedene soziale Probleme, wie prekäre Beschäftigungsformen und Altersarmut, will aber auch Formen des Protests und Widerstands diskutieren, und eigene Alternativen und Forderungen präsentieren. Ein Höhepunkt der Reihe ist die 1. Mai Demonstration, welche 10:00 Uhr am Volkshaus startet. Ihren Abschluss findet sie am Nachmittag des 1. Mai´ beim gemütlichen Zusammensein auf dem Linken Hoffest in der Braustraße 15.
Hintergrund: Die Rente ist in aller Munde. Wenn es um den Osten geht, haben viele nur die lange überfällige Angleichung der Rentenwerte Ost an West im Blick. Sie soll nun kommen – bis 2025 – ist dann alles okay? Nein, die Überleitung der Alterssicherungssysteme der DDR in das bundesdeutsche Recht Anfang der 1990er Jahre brachte für viele noch andere Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen mit sich – die meisten sehen das als Geringschätzung ihrer Lebensleistung an.
Betroffen sind nicht nur diejenigen, die schon lange in Rente sind und heute hoch betagt das Vertrauen auf Gerechtigkeit fast verloren haben. Auch bei denen, die derzeit in den Ruhestand gehen oder von Arbeitsagenturen oder Jobcentern so früh wie möglich in die Rente geschickt werden, wirken sich bestimmte Regelungen verheerend aus. Mit Durchschnittsvergleichen Ost und West ist es nicht getan. Krankenschwestern, Balletttänzer*innen, Kumpel der Braunkohleveredlung brauchen ebenso wie alle in Ingenieurberufen oder in Lehre und Wissenschaft oder bei Post, Bahn oder den Sicherheitsorganen Tätigen spezifische Lösungen.
Die LINKE fordert: Ein Vierteljahrhundert nach der Einheit Deutschlands ist endlich die Rentenüberleitung umfassend zu korrigieren. Zu Gast sind die Zeitzeugin des politischen Geschehens von 1990 bis heute: Dr. Martina Bunge, Sozialministerin a.D., aktuell tätig als Beraterin der Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag und Erik Wolf, Geschäftsführer des DGB Region Leipzig-Nordsachsen.
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