Die Entscheidung war absehbar. Die grüne Ratsfraktion begrüßt, dass nun endlich nach Jahren der Diskussion ein Entscheidungsvorschlag, der sowohl die finanziellen, als auch und vor allem die ökologischen Aspekte berücksichtigt, seitens des Bürgermeisters für Umwelt vorgelegt wurde.
Zum Vorschlag der Stadtverwaltung, den Elsterstausee als Gewässer/Stauanlage aufzugeben erklärt Michael Schmidt, Stadtrat der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für den Leipziger Südwesten: „Sicherlich haben wir uns eine andere Option für den Elsterstausee gewünscht. Dennoch muss man konstatieren dass die ökologischen und naturschutzrechtlichen Konsequenzen und die finanzielle Belastung bei einer zukünftigen Befüllung des Sees inakzeptabel wären und die Entscheidung zur Entwidmung des Sees konsequent ist. Das Vorgehen der Landestalsperrenverwaltung, die mittlerweile in völlig überzogener Weise auf großflächige Abholzungen auf Dämmen und Deichen beharrt, würde auch am Elsterstausee zu massiven Fällungen führen, sofern eine zukünftige Befüllung das Ziel wäre. Diese Eingriffe in den Naturraum und die damit verbundenen negativen ökologischen Folgen wären eine Katastrophe und würden gleichermaßen das Flair des Gesamtareals nachhaltig zerstören.
Nun muss es demnach darum gehen, ein Konzept zur zukünftigen Entwicklung des Areals im Sinne einer naturnahen Erholung zu entwickeln, welches berücksichtigt, dass sich der Elsterstausee im Gegensatz zum benachbarten Cospudener See stets als bedeutend ruhigerer Naturraum ausgezeichnet hat. Gerade auch die Flächen außerhalb der Stauseesohle bieten ein großes Potential, dieses natürliche Ambiente erlebbar zu machen. Während in den vergangenen Jahren eine Pflege beispielsweise der Wiesen und des Radweges entlang des Westdammes weitestgehend unterlassen wurde, sollte der anstehende Beschluss dem Areal einen Schub geben und alle Beteiligten zu gemeinsamen Anstrengungen motivieren.
So könnte ich mir neben dem geplanten Historienpfad auch generationsübergreifende naturnahe Trimm-Dich-Angebote und auch Aussichtspunkte zur Tierbeobachtung vorstellen. Das Objekt des Segelvereins, welches mittelfristig durch den geplanten Umzug an den Zwenkauer See zur Verfügung stehen wird, bietet zukünftige Potentiale hinsichtlich gastronomischer und Umweltbildungsangebote oder Platz für Ferienfreizeiten. Auch der beruhigte Fuß- und Radweg entlang der Weißen Elster sollte als wichtige Nord-Süd-Verbindung erhalten bleiben und eine Instandsetzung erfahren.
Welche Vorstellungen auch immer umgesetzt werden – wir werden aktiv auf eine frühzeitige und breit angelegte Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger drängen. Viele Jahre haben sich zahlreiche Engagierte für eine weitere Entwicklung des Elsterstauseeareals stark gemacht. Erinnert sei an die riesige Unterschriftenaktion oder die symbolische Menschenkette zur Befüllung des Sees. Viele Menschen suchen auch heute das Areal zur Erholung auf. Ihre Ideen müssen in den Prozess einbezogen werden, um letztlich eine Entwicklung nicht nur für sondern mit dem Leipziger Südwesten zu erreichen.“
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