Das Alte Rathaus soll einer Kur unterzogen werden: Geplant sind die Sanierung der Fassaden und die Beseitigung der letzten brandschutztechnischen Mängel. Oberbürgermeister Burkhard Jung wird die entsprechende Vorlage auf Vorschlag von Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau und Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke im Mai der Ratsversammlung zum Beschluss vorlegen. „Damit erhält Leipzigs ‚erste Adresse‘ wieder den äußeren Glanz, der ihr zukommt“, kommentiert Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau. „Zugleich ist die Fassadensanierung zur Erhaltung der historischen Bausubstanz unerlässlich – und der Brandschutz wird den heutigen Standards angepasst.“
Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke ergänzt: „Dass das älteste kommunale Gebäude Leipzigs eine ‚Schönheitskur‘ bekommt, wird höchste Zeit. Für die Stadtgeschichte, als Veranstaltungsort und als Museum spielt das Alte Rathaus eine wichtige Rolle für das Selbstverständnis unserer Stadt. Das sich diese Bedeutung künftig auch wieder optisch zeigt, freut mich sehr.“
Das Alte Rathaus, eines der bedeutendsten Renaissancebauwerke auf deutschem Boden, entstand 1556/57 unter der Leitung des Leipziger Ratsbaumeisters und Bürgermeisters Hieronymus Lotter. Später wurde es mehrfach verändert. Sein jetziges Aussehen geht zum größten Teil auf eine grundlegende Renovierung von 1905 bis 1909 zurück.
1989 war die Fassade des Alten Rathauses das letzte Mal erneuert worden. Seitdem haben Feuchtigkeit und Salze Schäden an Anstrich, Putz und Naturstein verursacht und gefährden mittelfristig die Gebäudesubstanz. Die Sanierung ist in zwei Bauabschnitten geplant. Zunächst geht es um Fassadenputz, Natursteinelemente und Fenstergitter. Außerdem sollen die Turmbalustrade und die Fahnenanlage erneuert sowie die Turmuhr und der goldene Schriftzug restauriert werden. Das Dachtragwerk soll neuen Korrosionsschutz erhalten, die Eindeckung und die Verblechung der Turmhaube sollen repariert werden. Die Arbeiten des zweiten Bauabschnittes finden dann vor allem im ersten Obergeschoss an der Elektroinstallation statt.
Gebaut werden soll 2018 und 2019. Die Kosten werden mit knapp zwei Millionen Euro veranschlagt. Der städtische Anteil beträgt eine Million, der Rest kommt aus Fördermitteln.
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