Am 13. Februar wird Prof. Dr. Matthias Tschöp, Direktor des Instituts für Diabetes und Adipositas am Helmholtz Zentrum München, die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig verliehen. Er hat als erster deutscher Mediziner den höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands, die Alexander von Humboldt-Professur, erhalten und ist darüber hinaus einer der gefragtesten Diabetes-Experten. „Er gehört weltweit ohne Zweifel zu den wissenschaftlich herausragenden Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Stoffwechselforschung und Endokrinologie“, betont der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Michael Stumvoll.

Der Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Matthias Tschöp liegt auf der Grundlagenlagenforschung zu den Ursachen und Mechanismen von Diabetes und Adipositas. Dabei interessieren ihn besonders die Rolle der Darm-Hirn-Kommunikation und deren Auswirkungen auf den Energiestoffwechsel. Tschöp und sein Team suchen nach neuen Therapieansätzen zur personalisierten Prävention und Behandlung von Diabetes und Adipositas.

„Matthias Tschöp gehört weltweit zu den wenigen herausragenden Wissenschaftlern in der Endokrinologie und Diabetologie, die im wahrsten Sinne Bahnbrechendes entdeckt haben: ein Hormon, nämlich Ghrelin, und ein völlig neues Therapieprinzip, das den Blutzucker senkt und gleichzeitig den Hunger dämpft. Es steht kurz vor der klinischen Anwendung bei Diabetes und Adipositas und wird in den nächsten Jahren unsere medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten erheblich erweitern. Es ist eine große Ehre für uns, ihn als Ehrendoktor an unsere Fakultät binden zu dürfen und damit die bereits bestehenden Kooperationen in Forschung und Lehre auf unserem Forschungsschwerpunkt der Zivilisationskrankheiten nachhaltig intensivieren zu können“, sagt Prof. Dr. Michael Stumvoll.

„Die Universität Leipzig hat als eine der ersten Wissenschaftsinstitutionen Deutschlands realisiert, dass die überwiegende Zahl heutiger Volkskrankheiten durch die rapide fortschreitende Adipositas-Epidemie ausgelöst oder weiter vorangetrieben wird. Als Diabetesforscher ist es deswegen eine ganz besondere Ehre, diese Auszeichnung von einer Universität zu erhalten, die diese Problematik nicht nur visionär erkannt, sondern konsequent Schwerpunkte gesetzt hat und heute Adipositasforschung international anführt“, sagt Prof. Dr. Matthias Tschöp. Die Laudatio auf den Geehrten wird Prof. Dr. Tamas L. Horvath von der Yale School of Medicine (New Haven, USA) beim Festakt im Alten Senatssaal der Universität Leipzig halten.

Der 1967 in München geborene Matthias Tschöp studierte und promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, gefolgt von einer Postdoktorandenstelle beim Pharmaunternehmen Eli Lilly und einer Anstellung als Arbeitsgruppenleiter am deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam. Von 2003 bis 2011 war er Professor für Endokrinologie am Institut für Stoffwechselerkrankungen und wissenschaftlicher Direktor des Zentrums für Diabetesforschung an der University of Cincinnati. Seit 2011 hat Tschöp den Lehrstuhl für Stoffwechselerkrankungen an der TU München inne und leitet das Institut für Diabetes und Adipositas am Helmholtz Zentrum München. Seit 2013 ist er Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Neben der hoch dotierten Alexander von Humboldt-Professur hat Matthias Tschöp zahlreiche hochrangige Auszeichnungen erhalten – darunter der Outstanding Scientific Achievement Award der American Diabetes Association (ADA) sowie den Werner-Creutzfeldt-Preis.

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