Schmetterlinge gelten als die Edelsteine der Luft, ihr Anblick erfreut viele Naturfreunde, doch der Mensch behandelt die Schmetterlinge nicht entsprechend. Den Insekten gehen immer mehr Lebensräume verloren. Klimawandel, Pestizide, Landschaftszerstörung sorgen dafür, dass viele Arten bedroht sind. Und für die Schmetterlinge sind die Probleme oft doppelt groß, denn die erwachsenen Falter und ihre Larven haben unterschiedliche Ansprüche an die Lebensräume.
Wenn man in die Vergangenheit blickt, stellt man fest, dass die Schmetterlingsfauna auch in Leipzig früher anders aussah als heute. Nicht für alle Arten sind die Veränderungen negativ, einige profitieren sogar davon. So findet man heute in der Stadt auch Arten, die früher nur in Südeuropa heimisch waren. Andere Arten sind durch die Umweltveränderungen verschwunden. Und wieder andere haben gerade in der Region Leipzig noch letzte Rückzugsräume und verdienen deshalb besonderen Schutz.
Der Naturschutzbund NABU engagiert sich für den Schutz der Schmetterlinge. Der NABU Leipzig beteiligt sich zum Beispiel am sachsenweiten Tagfalter-Projekt „Puppenstuben gesucht“ und pflegt eine Streuobstwiese in Knauthain auf schmetterlingsfreundliche Weise, so dass sie Larven und Faltern gute Bedingungen bietet. Ein wichtiges Anliegen ist auch die naturnahe Gestaltung von Parks und Gärten, damit Schmetterlinge hier geeignete Nahrungspflanzen und Überwinterungsmöglichkeiten finden. Kleine Samentütchen mit Blütenpflanzen für „bunte Quadratmeter“ kann man beim NABU Leipzig bekommen. Wichtig wäre auch ein Umdenken in der Landwirtschaft, denn die Agrarindustrie hat besonders negative Folgen für die Insektenwelt. Der NABU setzt sich daher für eine naturverträgliche, bäuerliche Landwirtschaft ein.
Am 1. März 2017, 19 bis 21 Uhr, werden die Schmetterlinge im Mittelpunkt eines NABU-Vortragsabends im Naturkundemuseum (Lortzingstraße 3) stehen. Der Leipziger Schmetterlingsexperte Ronald Schiller wird dann einen Einblick geben in „Die Leipziger Schmetterlingswelt und die Veränderungen in den letzten 200 Jahren“. Alle Insekten und Naturfreunde sind herzlich dazu eingeladen. Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist kostenfrei.
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