Prof. Dr. Sebastian N. Stehr hat zum Jahreswechsel die Professur für Anästhesiologie und Intensivtherapie und damit auch die Leitung der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum Leipzig übernommen. Der 42-jährige gebürtige Kanadier war nach Stationen an den Universitätsklinika in Homburg (Saar), Dresden und Jena zuletzt stellvertretender Klinikdirektor der Anästhesie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, und Leiter der dortigen interdisziplinären operativen Intensivmedizin.
„Wir freuen uns sehr, mit Prof. Stehr einen hervorragenden Experten für Anästhesiologie und Intensivmedizin für die Universitätsmedizin in Leipzig gewonnen zu haben“, sagt Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig.
Stehr übernimmt die Leitung der mit 70 Intensiv- und Palliativbetten und mit allein 125 ärztlichen Mitarbeitern personell größten UKL-Klinik in Nachfolge von Prof. Udo X. Kaisers, der 2015 als Ärztlicher Direktor ans Universitätsklinikum Ulm wechselte. In der Zwischenzeit wurde die Klinik kommissarisch von Privatdozent Dr. Sven Bercker und Prof. Hermann Wrigge geleitet. „Beiden Kollegen gilt unser herzlicher Dank für die großartige Arbeit, mit der sie die wichtigen Aufgaben der Klinik nahtlos weitergeführt haben“, betont Prof. Fleig.
Mit einem sehr breiten Spektrum deckt die Klinik neben der Intensivmedizinischen Versorgung auch die Betreuung der jährlich 26.000 Narkosen am UKL sowie die Bereiche Notfallmedizin, Schmerztherapie, Hyperbarmedizin und Palliativmedizin ab. „Damit ist die Klinik nicht nur eine der größten bundesweit, sondern auch ein zentraler Partner aller Kliniken am UKL“, sagt Prof. Sebastian N. Stehr. „Diese leistungsstarke Klinik zu leiten und weiterzuentwickeln ist eine spannende Aufgabe, die ich sehr gern übernehme“, so Stehr weiter. „Ich freue mich, an diesem sehr innovativen und modernen Standort mit vielen renommierten Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten zu können.“
Aufgaben für die künftige Entwicklung der Klinik sieht Stehr perspektivisch in einer Ausweitung der schmerztherapeutischen Angebote sowie in der Einbindung aktueller Ansätze zur besseren Vorbereitung sowie Nachbetreuung bei Operationen. „Wir wissen heute, dass die Unterstützung unserer Patienten vor einer notwendigen Operation früher einsetzen und umfangreicher sein sollte als bisher“, erläutert Stehr. Mit gezielter Sport- oder Physiotherapie in den Wochen vor einem geplanten Eingriff oder durch eine Blutwertkontrolle und dessen Verbesserung könnten die Patienten so vorbereitet werden, dass der Eingriff besser vertragen wird und sie sich sehr viel schneller erholen.
Weiter festigen möchte Stehr auch den Schwerpunkt der Klinik in der Versorgung von Patienten mit schwerem Lungenversagen. Dazu werden regelmäßig Patienten von UKL-Spezialisten aus anderen Kliniken abgeholt und zur Behandlung mittels Lungenersatzverfahren (ECMO) nach Leipzig geflogen. „An dieser Stelle nimmt das UKL als überregionales ECMO-Zentrum dank der hier bestehenden großen Erfahrungen eine besondere Stellung ein, die wir aufrechterhalten und ausbauen werden“, so der neue Klinikdirektor.
Neben seinen wissenschaftlichen und klinischen Schwerpunkten engagiert sich der zweifache Familienvater Stehr seit Jahren in der Nachwuchsförderung. Seit 2014 nimmt er hier die Funktion des Sprechers des Arbeitskreises wissenschaftlicher Nachwuchs in der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) wahr.
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