Als „mit normalem Verstand nicht erklärbar“ bezeichnet der Kreisvorsitzende der Leipziger Freidemokraten Marcus Viefeld die Debatte über verkaufsoffene Sonntage in der Stadt. „Vier stadtweite Einkaufssonntage sind möglich. Die Stadt hat hier ein gutes und mittlerweile eingespieltes Verfahren gefunden, mit allen Beteiligten vier Sonntage zu finden und abzustimmen. Der Handel setzt an diesen Tagen Beschäftigte nur freiwillig ein und zahlt satte Zuschläge. Diese Zuschläge sind obendrein steuerfrei und für viele Menschen eine gute Möglichkeit, das Einkommen aufzubessern.
Gerade die Streichung des Dokfilm-Sonntages trifft die Beschäftigten hart, denn das an diesem Tag Verdiente wird noch vor Weihnachten ausgezahlt“, so Viefeld. Darüber hinaus sei das Signal fatal: „Während anderswo bei großen Events begeistert Willkommen gesagt wird, sollen in Leipzig die Bürgersteige hochgeklappt werden. So vergraulen weite Teile des Stadtrates unsere Gäste.“
Die ewige Debatte über die Sonntagsöffnung zeige jedes Jahr aufs Neue die Piefigkeit und Kurzsicht, mit der vielerorts in Leipzig Politik gemacht werde. „Viele Argumente sind konstruiert. Denn anderswo funktioniert die Sonntagsöffnung problemlos – und zwar jede Woche und nicht nur viermal im Jahr. Daran nehmen weder Kirchen noch Gewerkschaften oder linke Parteien Anstoß. Wer es nicht glaubt, dem empfehle ich einen Abstecher in Leipzigs Partnerstadt Krakau. Dort ist jeden Sonntag offen“, so Marcus Viefeld und ergänzt: „Wir müssen der Realität ins Auge sehen. Der stationäre Handel muss sich dem Wettbewerb stellen – und vor allem auch stellen dürfen. Die Wettbewerber sind schon lange nicht mehr die Zentren auf der Grünen Wiese, sondern der Online-Handel. Und der hat bekanntermaßen 24 Stunden offen. Vier verkaufsoffene Sonntage sind daher auch ein Schritt hin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und zur Sicherung von Arbeitsplätze im Einzelhandel unserer Stadt.“
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