Sachsen ist bundesweit führend beim Ausbau der Geothermie. Mit 3 376 Kilowatt neu installierter Leistung im Jahr 2015 hat der Freistaat Sachsen bezogen auf die Einwohnerzahl den größten Zuwachs bei der Erdwärmenutzung - vor Bayern und Brandenburg. Der Freistaat wurde dafür gestern (30. November 2016) auf dem Geothermiekongress in Essen mit dem ersten Preis der „erdwärmeLIGA“ geehrt.
Das Ranking beruht auf einem bundesweiten Vergleich der jährlich neu installierten Erdwärmeanlagen und wird seit dem Jahr 2010 von der Initiative „erdwärmeLIGA“ vorgenommen. Bereits im Jahr 2013 war Sachsen als „Aufsteiger des Jahres“ ausgezeichnet worden für die höchste Steigerung des Zuwachses. Dem Ranking liegen die Daten von Anlagen zugrunde, die Fördermittel aus dem Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten haben.
„Ich freue mich sehr, dass Sachsen in diesem Jahr den Wettbewerb gewonnen hat“, sagt Umweltminister Thomas Schmidt zu der Preisverleihung. „Er zeigt, welches Vertrauen die Nutzer und Investoren in Sachsen der Geothermie als erneuerbarer Energiequelle zunehmend entgegenbringen. Er zeigt zugleich, dass der Freistaat Sachsen mit seiner Unterstützung beim Ausbau der Geothermie auf dem richtigen Weg ist und dass die beteiligten Planer, Anlagenbauer und ausführenden Firmen sowie die Fach- und Genehmigungsbehörden eine hervorragende Arbeit leisten.“ Ziel ist insbesondere, die Qualitätssicherung in der Prozesskette von der technischen und geologischen Anlagenplanung über die Bohrung und technische Errichtung bis zum Betrieb der Anlage zu gewährleisten.
Der Freistaat Sachsen unterstützt die Nutzung der Geothermie mit der Bereitstellung von Planungshilfen und Fachinformationen durch das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, insbesondere über den „Geothermieatlas“. Die interaktiven Karten bieten Planern sowie Bohr- und Heizungsbaufirmen Hilfe bei der Ermittlung der für eine Erdwärmeheizung erforderlichen Bohrtiefe. Im kommenden Jahr werden zu den bereits vorhandenen 14 Kartenblättern weitere elf freigeschaltet. Damit wird der Atlas dann für die sächsischen Ballungsräume nahezu komplett verfügbar sein und für drei Viertel der gesamten Landesfläche.
Hintergrundinformationen:
Aktuell sind in Sachsen 12 936 Geothermieanlagen mit einer Gesamtleistung von 155 Megawatt in Betrieb. Das entspricht dem Heizwärmebedarf von rund 15 000 Einfamilienhäusern. Durch die Anlagen werden jährlich rund 50 000 Tonnen Kohlendioxidausstoß vermieden, die bei einer Heizung mit anderen Energieträgern entstehen würden.
Die erdwärmeLIGA zeichnet Bundesländer aus, die sich bei der Nutzung Oberflächennaher Geothermie hervorgetan haben. Der Wettbewerb bewertet die neu installierte Gesamtleistung von Oberflächennahen Geothermieanlagen bezogen auf die Einwohnerzahl der Bundesländer. Grundlage bilden die Förderdaten des Marktanreizprogramms. Im April 2016 wurde die Förderung von Oberflächennahen Geothermieanlagen im Marktanreizprogramm deutlich angepasst. Besonders Erdwärmenutzer in Gebäuden mit geringem Wärmebedarf profitieren von der Anhebung der Mindestförderung von 2 800 auf 4 500 Euro für Erdwärmesonden- bzw. auf 4 000 Euro für sonstige Geothermieanlagen.
Geothermie in Sachsen: www.umwelt.sachsen.de/geothermie
Marktanreizprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie: www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/Energiewende-im-Gebaeudebereich/marktanreizprogramm-map.html
Bundesverband Geothermie (BVG): www.geothermie.de
erdwärmeLIGA Deutschland: www.erdwaermeliga.de
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