Akteure aus Verwaltung, Politik, von der evangelischen Kirchgemeinde und dem Schulförderverein des künftigen Gymnasiums in der Gorkistraße 15 und 25 in Schönefeld hatten die Gelegenheit, die im Rohbau fertiggestellte Verbindungsbrücke im Rahmen eines kleinen Brückenfestes erstmalig zu überschreiten. Alle Anwesenden konnten sich davon überzeugen, dass nur dadurch ein nachhaltiger und im Schulbetrieb funktionierender Standort entstehen kann. Letztendlich wurde nach Ansicht von Siegfried Schlegel, Sprecher für Stadtentwicklung und Bau der Fraktion Die Linke und Vorsitzender des Städtischen Vergabegremiums durch die Beharrlichkeit des Stadtrates die Verbindungsbrücke der Gymnasiumsgebäude in der Gorkistraße ermöglicht.
Im Jahr 2012 fasste der Stadtrat den Planungs- und 2013 den Bau- und Finanzierungsbeschluss mit knappen Mehrheiten für die Sanierung der beiden stillgelegten Schulgebäude, einen Sporthallenneubau sowie Anbauten zur Einrichtung eines 4-zügigen Gymnasiums am Standort Gorkistraße 15 und 25. Diese beinhalteten auch den Bau der Fußgängerverbindungsbrücke über den Weg zur Trauerkapelle des Friedhofs Schönefeld.
Trotzdem wurde 2014 wegen Bedenken der Denkmalpflege wiederholt über eine ebenerdige Verbindung verhandelt. Die ebenerdige Lösung war für zahlreiche Stadträte nur ein fauler Kompromiss und nicht verbindlich endverhandelt. Auch weil nicht alle notwendigen Zustimmungen vorlagen, hatten im Februar 2015 die Mitglieder des Vergabegremiums Bauleistungen in einem Schreiben an den Oberbürgermeister ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht, dass für das Bauvorhaben nur eine unvollständige Baugenehmigung vorliegt. Durch die Landesdenkmalpflege war der Bau der unverzichtbaren Fußgängerbrücke zwischen beiden Schulgebäuden versagt worden. In dem Schreiben wurde darauf hingewiesen, dass der Schulbetrieb mit den separaten Schulgebäuden nur mit eingehauster Fußgängerverbindungsbrücke im ersten Obergeschoss funktioniert, weil die Fachkabinette in einem neuen Anbau konzentriert werden. Sonst hätte ständig bei Wind und Wetter zwischen den Gebäuden über mehrere getrennte Grundstücke gependelt werden müssen.
In der Ratsversammlung im Mai 2015 beschloss der Stadtrat den von der Fraktion Die Linke gestellten Antrag zur „Konsequenten Umsetzung des Planungs- sowie des Bau- und Finanzierungsbeschlusses für das Gymnasium am Standort Gorkistraße“. Der politische Wille erzwang, dass auch die fehlende Teilbaugenehmigung für die Verbindungsbrücke durch das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege erteilt wurde. Die Prüfung bei der Landesdirektion ergab, dass die Voraussetzungen für die Verbindungsbrücke erfüllt waren. So konnte im April dieses Jahres das Bauvergabegremium über die Auftragsvergabe für die Herstellung und Montage der Fußgängerverbindungsbrücke entscheiden. In den zurückliegenden Monaten erfolgte die Werksplanung, Vorfertigung und Rohbaumontage.
Der Brückenbau wurde auch Dank der zielorientierten Unterstützung der evangelischen Kirchgemeinde und des Bürgervereins Schönefeld möglich. Damit „wächst zusammen was zusammen gehört“, weil nicht nur baulich, sondern auch zwischen allen Betroffenen und Beteiligten eine sprichwörtliche Brücke geschlagen wurde. Profitieren werden die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerschaft sowie die Besucher des Friedhofs mit der Trauerkapelle.
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