Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth zeigte sich angesichts der deutschen PISA-Ergebnisse zufrieden. In den drei Kompetenzbereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften liegen die Fünfzehnjährigen in Deutschland über dem OECD-Durchschnitt. Die Ministerin warnte aber zugleich, sich jetzt nicht auf dem Niveau auszuruhen. „Wir haben noch viele Hausaufgaben zu erledigen. Der PISA-Test zeigt deutlich, dass wir uns in Deutschland ganz stark der Unterrichtsentwicklung widmen und die Professionalität der Lehrer stärken müssen“, machte Kurth klar.
Schule müsse befähigt werden, besser mit der Heterogenität der Schüler umgehen zu können. „Das gilt für die leistungsschwachen und leistungsstarken Schüler ebenso wie auch für die Förderungen von Jungen und Mädchen sowie von Migranten und Nicht-Migranten“, sagte die Kultusministerin.
Die bisher eingeleiteten Maßnahmen für leistungsschwache Schüler zeigten Erfolge, so Kurth weiter. Auch die Jungen seien besser geworden. „Doch die Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Jungen in naturwissenschaftlichen und mathematischen Kompetenzen dürfen nicht unbeantwortet bleiben. Diese Leistungsunterschiede können nur mit einer interessanten Unterrichtsgestaltung verringert werden. Zur weiteren Unterrichtsentwicklung gehöre auch zwingend die Ausstattung mit digitalen Medien. Gleichzeitig müssten Lehrer befähigt werden, digitale Medien auch pädagogisch sinnvoll einzusetzen, so die Kultusministerin.
Die PISA-Ergebnisse bestätigen Sachsen auch darin, dem Unterricht in den Naturwissenschaften und Mathematik weiterhin große Aufmerksamkeit zu schenken und das Niveau nicht abzusenken.
Zugleich unterstrich die Ministerin, dass Schule sich dem Anspruch für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen, stellen müsse. „Dass Schule dabei auch viel bewirken kann, zeigt Sachsen. Nirgendwo spielt die soziale Herkunft eine geringere Rolle für den Bildungserfolg als in Sachsen. Das wurde durch zahlreiche Bildungsstudien belegt“, so Kurth. Gleichzeitig warnte sie aber vor überzogenen Erwartungen. „Es wäre illusorisch, zu erwarten, Schule könne die Rolle des Elternhauses ersetzen. Die familiäre Prägung und die soziale Herkunft wird immer eine Rolle spielen“, sagte Kurth.
Hintergrundinformationen
An der PISA-Studie nahmen 253 Schulen mit 10.500 Schülern in ganz Deutschland am PISA-Test teil. Ein Bundesländervergleich gibt es nicht. Weltweit beteiligten sich 73 Länder.
In Sachsen beteiligten sich die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler von drei Gymnasien und fünf Oberschulen. Die Untersuchung fand im Zeitraum vom 20. April bis 29. Mai 2015 statt.
Untersuchungsziel: Erfassung der Kompetenzen der Schüler am Ende der Pflichtschulzeit als Basis für aktive Teilhabe an der Gesellschaft;
Abgefragte Kompetenzen: Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften sowie als übergreifende Kompetenzen und Problemlösung im Team;
Neu: Statt Papier- und Bleistift-Test erstmals komplette Bearbeitung am Computer, auch bei Problemlösen im (virtuellen) Team.
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