In Leipzig setzen die Amazon Beschäftigten den Streik fort. Schon am Mittwoch hatten rund 400 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. „Der Versuch von Amazon durch die Verdoppelung der Belegschaft Streikwirkungen völlig auszuschalten, ist gescheitert“, so ver.di Streikleiter „Eingearbeitete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lassen sich nicht kurzfristig durch Aushilfen ersetzen.“
„Rund 1.800 Aushilfen zeigt mit welchem Aufwand, Amazon auf die Streiks reagiert. Damit haben die Streiks deutlich mehr bewirkt, als Amazon zu gibt“, bewertet Thomas Schneider die Situation.
„Die Streikenden treten für existenzsichernde Einkommen, gute und gesunde Arbeit ein. Krankenquoten von bis zu 20 % belegen, dass in diesem Unternehmen einiges schief läuft. Hier gibt es großen Handlungsbedarf“, so ver.di Fachbereichsleiter für den Handel in Sachsen, Jörg Lauenroth-Mago.
ver.di fordert die Anwendung des Tarifvertrages Einzel- und Versandhandel auch beim online-Riesen Amazon.
„1.033 € Weihnachtsgeld, 1.096 € Urlaubsgeld, 38 Std. Arbeitszeit und 6 Wochen Urlaub sind in der Branche üblich. Das wollen wir auch für die Beschäftigten bei Amazon durchsetzen“, so Lauenroth-Mago.
„Die Weihnachtszeit wäre eine gute Zeit, in der die Geschäftsführung von ihrer Blockadepolitik Abstand nehmen könnte, um sich auf einen konstruktiven Dialog mit ver.di einzulassen. Doch dazu fehlt der politische Wille und Mut der Amazonführung in Luxemburg und den USA“, ist die Meinung von Jörg Lauenroth-Mago.
Amazon verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen, hat aber auf Grund der Streiks in den letzten drei Jahren die Gehälter und Löhne immer wieder etwas erhöht, zuletzt im September. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld, ein mickriges Weihnachtsgeld und gewährt seit 2016 nur noch 28 Arbeitstage Urlaub.
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