Die Fraktionen der Linken im Sächsischen Landtag und im Landtag Brandenburgs laden am Freitag, den 02.12.2016, um 10:00 Uhr in die Räumlichkeiten der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Die gemeinsamen Sorbischen Tage der Landtags-Linksfraktionen in Sachsen und Brandenburg sind eine feste Institution der Minderheitenpolitik der Linken in der Lausitz. Thema des 12. Sorbischen Tages: „Die Ausbildung sorbischsprachiger Lehrerinnen und Lehrer.“

An der Diskussion zur aktuellen politischen Lage der Sorben in der Lausitz werden sich u.a. Anke Schwarzenberg (minderheitenpolitische Sprecherin im Landtag Brandenburg), Heiko Kosel (Sprecher für die Angelegenheiten des sorbischen Volkes im Sächsischen Landtag) und David Statnik (Vorsitzender der Domowina) beteiligen. Über den derzeitigen Stand und die Probleme hinsichtlich der Ausbildung informiert der geschäftsführende Direktor des Instituts für Sorabistik Prof. Dr. Eduard Werner. Cornelia Falken (bildungspolitische Sprecherin im Sächsischen Landtag) wird sich zu Fragen der aktuellen Lage und der Perspektive des sorbischen Schulwesens unter dem besonderen Blickwinkel der Ausbildung sorbischsprachiger Lehrerinnen und Lehrer äußern.

Interessentinnen und Interessenten sind herzlich willkommen.

Die Ausbildung in sorbischer Sprache an der Universität Leipzig reicht bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. Im Jahre 1716 schlug mit der Gründung der „Societas Lusatorum Sorabica“ an der Universität Leipzig die Geburtsstunde der Sorabistik. Mit der Gründung des Instituts für Sorabistik an der Universität Leipzig im Jahre 1951 erhielt die sorbische Minderheit in Deutschland zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Hochschuleinrichtung. Das ermöglichte sowohl die systematische Erforschung der Sprache, Literatur und Geschichte der Lausitzer Sorben als auch die Ausbildung von sorbischen Lehrern, Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaftlern wie auch Journalisten.

Anfänglich war das Institut vor allem für die Ausbildung von Sorbischlehrern (einzige Ausbildungsstätte für das Lehramt Sorbisch von der Grundschule bis zum Gymnasium) und von Fachpersonal für sorbische Institutionen vorgesehen. Angesichts der wachsenden Bedeutung und Anerkennung von Minderheiten und kleinen Völkern im europäischen Kontext erweiterte sich die Palette der möglichen Berufsprofile. Die Sprachausbildung der Studenten im Institut für Sorabistik erfolgt ausschließlich in Ober- und/oder Niedersorbisch. Das Institut für Sorabistik ist nach der Umgestaltung der Universität nach 1989 die einzige akademische Institution weltweit, die sich in dieser Form mit der Sprache, Kultur und Literatur der Lausitzer Sorben beschäftigt. Damit trägt das Institut auch die Mitverantwortung für den Lehrernachwuchs in der Ober- und Niederlausitz.

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