Jedes Jahr werden zahlreiche Roma aus Deutschland in die Staaten des Westbalkans abgeschoben, darunter zahlreiche Familien mit Kindern. Dort wartet auf diese Menschen häufig Obdachlosigkeit, Diskriminierung auf allen Ebenen und ein kaum vorstellbares Massenelend. Die meisten leben durchschnittlich mit 0,60 Euro pro Tag. Es gibt keinerlei Krankenversicherung und die Lebenshaltungskosten sind mit denen in Deutschland vergleichbar.
Viele abgeschobene Menschen in den Slums haben kein Dach über dem Kopf, andere wiederum in ihren Häusern keinen Wasser- und Stromzugang sowie keine Möglichkeit zum Heizen. Besonders die Winter in Serbien, Mazedonien und im Kosovo sind unbarmherzig kalt, weshalb es das Überleben der Abgeschobenen ohne ein Dach über dem Kopf, ohne Brennholz oder ohne Geld sich etwas zum Essen leisten zu können, sehr erschwert. Insbesondere leiden Kinder und Jugendliche unter diesen Zuständen, so gibt es jedes Jahr Fälle von erfrorenen Kindern.
Wir, die Mitglieder des Vereins „Verantwortung für Flüchtlinge e.V.“ und die Bürgerinitiative Leipzig Korrektiv sprechen uns deshalb gegen jegliche Abschiebung (Deportation) von Menschen aus!
Viele Betroffene von Abschiebungen beschreiben diese als ihr schlimmstes Erlebnis in ihrem Leben. Ein zum Teil neues Land, eine neue Kultur, neue Sprache sowie der Verlust von Freunden, der gewohnten Umgebung sowie jeglicher Zukunftsperspektiven führen zu einer unvorstellbar hohen Rate an Selbstmordgedanken bei Kindern, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen. Es reicht zudem nicht, lediglich einen Winterabschiebestopp zu fordern. Wer im Frühling, Sommer oder Herbst abgeschoben wird, für den ist der nächste Winter in Kälte ohne Existenzsicherungen nicht mehr weit.
Wir fordern den sofortigen Abschiebestopp!
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