Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) hat gestern den UFZ-Forschungspreis 2016 in Höhe von 10.000 Euro an den Ökologen Prof. Dr. Ingolf Kühn verliehen. Prof. Kühn ist Wissenschaftler im UFZ-Department Biozönoseforschung und Professor für Makroökologie an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg.
Ingolf Kühn hat wesentlich dazu beigetragen, das Forschungsgebiet der funktionalen Makroökologie in Deutschland zu etablieren und international sichtbar zu machen. Dies wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass er nun schon im dritten Jahr in Folge zu den international am häufigsten zitierten Wissenschaftlern im Fachgebiet Umwelt/Ökologie zählt (Wissenschaftsranking „Highly Cited Researchers 2016“, Thomson Reuters, http://highlycited.com).
Makroökologie bedeutet, emergente, also nicht offensichtliche Eigenschaften von Ökosystemen oder ökologischen Mustern, die aus einer großen Anzahl einzelner „Bausteine/Partikel“ bestehen, zu analysieren, zu charakterisieren und zu beschreiben. Dahinter stecken Fragestellungen wie: Wie beeinflussen unterschiedliche Landnutzungsformen und der Klimawandel Individuen, Arten, Lebensgemeinschaften oder ganze Ökosysteme? Welche Ursachen und Konsequenzen haben biologische Invasionen? Welche Biodiversitäts-Parameter sind als Indikatoren für den Zustand von Ökosystemen geeignet? Ingolf Kühn und sein Team entwickeln statistische Werkzeuge, die für makroökologische Analysen erforderlich sind, insbesondere für räumliche Analysen oder für die Kombination von räumlichen und phylogenetischen Analysen.
Seine exzellente fachliche Expertise kommt nicht nur der Wissenschaftsgemeinschaft zu Gute. Er ist auch in zahlreichen internationalen Gremien aktiv, wie u.a. im „Netzwerk invasive Arten in Wäldern und Forsten“ der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen für die UN-Region Europa und Zentralasien und engagiert sich für die Vernetzung europäischer Forschungsinfrastrukturen.
Mit dem UFZ-Forschungspreis ehrt das UFZ jährlich herausragende wissenschaftliche Leistungen seiner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
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