Am 14. November jährt sich der Todestag Gottfried Wilhelm Leibniz’ zum 300. Mal. Mit einem öffentlichen Festakt gedenken die Stadt Leipzig, die Universität sowie das Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften des großen Gelehrten und universellen Wissenschaftlers. Der Festakt findet um 17.00 Uhr im Festsaal des Alten Rathauses statt.
Gottfried Wilhelm Leibniz zählt zu den berühmtesten Wissenschaftlern der Stadt Leipzig, in der er 1646 geboren wurde, die Alte Nikolaischule besuchte, sich an der hiesigen Universität immatrikulierte und die Anfänge seiner weitverzweigten wissenschaftlichen Tätigkeit begründete. Der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung, die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking, und der Direktor des Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften, Prof. Dr. Jürgen Jost, laden alle Interessierten zu einem öffentlichen Festakt zu Ehren des am 14. November 1716 in Hannover verstorbenen Gelehrten ein.
Leibniz war einer der größten Gelehrten und Wissenschaftler aller Zeiten. Er begründete die moderne Mathematik durch seine Infinitesimalrechnung und seinen logischen Kalkül, war durch seine Konstruktion von Rechenmaschinen und die Einführung des Binärsystems ein wichtiger Vorläufer der Informatik, formulierte als Erster den Energieerhaltungssatz, also einen zentralen Eckpfeiler der heutigen Physik, bereicherte die Philosophie durch grundlegend neue Gedanken und Ansätze und entwickelte richtungweisende methodische Prinzipien für die Rechts- und für die Geschichtswissenschaft.
Die „Einheit in der Vielheit im Leben des Gottfried Wilhelm Leibniz“ steht im Mittelpunkt des Festvortrags von Frau Prof. Dr. Maria Rosa Antognazza, einer international renommierten Leibniz-Expertin vom King’s College London, die im Sommersemester 2016 die Leibnizprofessur an der Universität Leipzig innehatte. Ihr Vortrag beleuchtet die Vielschichtigkeit der theoretischen und praktischen Beiträge Leibniz‘, die sich trotz einer scheinbar verwirrenden Vielfalt in einer übergeordneten Konzeption wiederfanden, die er Zeit seines Lebens verfolgte. Leibniz war zutiefst von der Einheit des Wissens und der Allgemeingültigkeit der Wahrheit überzeugt. Er hegte im Wesentlichen einen einzigen Traum: Den Traum des Zusammenführens der Vielgestaltigkeit des menschlichen Wissens in eine logische, metaphysische und pädagogische Einheit, die in christlicher Tradition dem Glück und dem Gemeinwohl des Menschen dienen möge.
Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von der Cellistin Esther Saladin, welche mit „Die Reise – von 0 bis 1“ unter anderem ein preisgekröntes Werk für Violoncello solo des Internationalen Kompositionswettbewerbs „Leibniz Harmonien“ präsentiert. Alle im Wettbewerb eingereichten Kompositionen thematisieren Leibniz’ Vorstellung von musikalischer Harmonie und basieren auf Grundlage von Texten und Zitaten Leibniz’ zum Verhältnis von Harmonie und Dissonanz sowie von Arithmetik und Musik. So bringt der Wettbewerb weltweit Wissenschaft und Kunst miteinander und mit der Gesellschaft in Austausch. Schirmherren von „Leibniz Harmonien“ sind der Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Frank-Walter Steinmeier, und der Botschafter der Republik China in Berlin, Shi Mingde.
Der Festakt ist gleichzeitig Auftakt einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz „Leibniz and the Sciences“, die am 15. und 16. November am Leipziger Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften stattfindet. Im Fokus der gemeinsam mit den Universitäten Leipzig und Hannover ausgerichteten Veranstaltung stehen die wissenschaftlichen Ideen Leibniz und deren Einfluss auf die moderne Wissenschaft. Ziel der Konferenz ist eine gemeinsame Annährung von Mathematikern, Physikern, Historikern und Philosophen an das Werk eines der größten Wissenschaftler der Menschheit.
Informationen zum Festakt am 14. November:
www.leibniz2016.de/festakt.html
Seite der Stadt Leipzig zum Leibniz-Jahr 2016:
www.leipzig.de/leibniz2016
Informationen zum Kompositionswettbewerb „Leibniz Harmonien“:
www.leibnizharmonien.de
Informationen zur Konferenz „Leibniz and the Sciences“ am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften:
www.leibniz2016.de/conference.html
www.mis.mpg.de
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