„Wir registrieren ein stärker werdendes Bedürfnis vieler Menschen nach Selbstvergewisserung der eigenen Herkunft und Abstammung. Wo kommen wir her? Wer sind wir? Dieses Interesse stillen auch die Archäologinnen und Archäologen mit ihrem technischen und wissenschaftlichen Knowhow. Sie geben damit gesellschaftlich wichtige Antworten“, erklärt Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange zu den diesjährigen Tagen der Landesarchäologie.

Jährliche Treffen zwischen ehrenamtlich tätigen archäologischen Bodendenkmalpflegern und hauptamtlichen Landesarchäologen gibt es seit fünf Jahrzehnten auf dem Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen. In den letzten Jahren hat sich dieses Veranstaltungsprofil zu einem Ereignis mit enorm reger Beteiligung entwickelt. Bei den Tagen der Landesarchäologie werden Netzwerke zwischen ehrenamtlichen untereinander und zwischen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Archäologen geknüpft. Die Ehrenamtlichen erfahren von den Profis den aktuellsten Forschungsstand. Zugleich stehen die Gebietsreferenten und Fachkräfte der jeweiligen Epochen, Zeiträume und Ethnien für die ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger direkt für Fragen zur Verfügung.

„Wie wichtig uns die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bei Grabungen und Sicherungen von archäologischen Funden sind, habe ich auch vor kurzem bei der Verleihung des Sächsischen Ehrenamtspreis im Museum deutlich gemacht, als ich die ehrenamtlichen Archäologinnen und Archäologen und deren Arbeit in den Museen ausdrücklich gewürdigt habe“, erklärt Ministerin Stange. Insgesamt gibt es mehr als 240 Ehrenamtliche und Freiwillige in ganz Sachsen, die in ihrer freien Zeit für die Landesarchäologie tätig sind. Viele haben sich zu dieser Tagung angemeldet. Ministerin Stange bekräftigt: „Ohne sie wäre eine übergreifende archäologische Denkmalpflege im Freistaat nur schwerlich möglich.“

Auch mit Hilfe der vielen Ehrenamtlichen können das Landesamt für Archäologie und das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz smac dem zunehmenden Interesse der Öffentlichkeit an der Präsentation von Funden und ihren Deutungen gerecht werden. Die vom Landesamt angebotenen öffentlichen Begehungen von Grabungsstätten erfreuen sich großen Zulaufs. So kamen Anfang Oktober etwa 4600 Besucherinnen und Besucher auf das Grabungsgelände nahe der Dresdner Frauenkirche und ließen sich von den Mitarbeitern des Landesamtes die Arbeit der Archäologen und die bisher dort aufgefunden Befunde erklären. Auch andere Führungen zu jungsteinzeitlichen Brunnen, Spuren mesolithischer Jäger und Überresten von ehemaligen Bauwerken werden immer zahlreicher besucht.

„Wir tragen in Sachsen dafür Sorge, dass archäologische Kulturgüter gesetzlich geschützt, bewahrt und – wenn nicht anders möglich – auf einheitlich hohem wissenschaftlichem Niveau ausgegraben werden. Dafür steht das Landesamt für Archäologie Sachsen mit seinen Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern als Garant. Zudem fungiert das smac als zentrales Schaufenster der Landesarchäologie und hat sich als außerschulischer Lernort und wichtiger Akteur im Bereich der kulturellen Bildung profiliert“, betont Ministerin Stange.

In eigener Sache – Wir knacken gemeinsam die 250 & kaufen den „Melder“ frei
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