Mit einem Haushaltsantrag will die Stadtratsfraktion der Linken das Leipziger Fussball-Fan-Projekt stärken. 19.100 Euro mehr sollen demnach im kommunalen Haushalt eingestellt werden. Parallel dazu beantragt auch die Linksfraktion im Sächsischen Landtag die Erhöhung des Budgets der sächsischen Fanprojekte. Von den insgesamt 130.000 Euro Landesmitteln sollen zirka 30.000 Euro an das Leipziger Projekt fließen.
Die Arbeit des Leipziger Fußballfanprojektes hat sich seit der Übernahme der Trägerschaft durch die Outlaw gGmbH 2012 außerordentlich positiv entwickelt. Gleichzeitig hat sich auch der Leipziger Fußball weiterentwickelt. Die drei Vereine, deren Fanszenen vom Fanprojekt betreut werden – RB Leipzig, 1. FC Lokomotive Leipzig und BSG Chemie Leipzig – sind aufgestiegen, damit verbunden ist ein höherer Aufwand durch weitere Wege bei Auswärtsspielen und Anwachsen der Fanschaft. Zudem sind die betreuten Fanszenen sehr verschieden. Insbesondere im Fanmilieu des 1. FC Lok kam es in diesem Jahr immer wieder zu Eskalationen und Provokationen, zumeist außerhalb des Stadions, wie der Angriff auf die Wolfgang-Heinze-Straße am 11.01.2016 in Connewitz, an dem 41 der Fanschaft des 1. FC Lok zuzuordnende Personen beteiligt waren, oder verschiedene Provokationen vor dem Derby zwischen Lok und Chemie am Sonntag belegen.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die Arbeit des lokalen Fanprojektes weit über den Fußballkontext hinausreicht. Die Zahl der Einzelfallhilfen hat sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt und reicht von der Unterstützung von Jugendlichen mit Schulden, Drogenabhängigkeit oder unterbrochenen Bildungswegen bis hin zur Begleitung von straffällig gewordenen jungen Menschen.
Die Betreuung der lokalen großen Fußballfanszenen ist voller Herausforderungen, die das Leipziger Fanprojekt bisher gut meistert. Wenn allerdings die Finanzierungssumme weiter stagniert, werden bestimmte Aufgaben in Zukunft nicht mehr geleistet werden können. Wir hoffen, dass unserem Anliegen durch den Stadtrat Rechnung getragen wird: Im Sinne der Förderung der „integrativen und friedlichen Kraft des Fußballsports“.
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