Vor 78 Jahren, in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938, brach in Deutschland ein Sturm der Gewalt über jüdische Mitbürger aus. Sie wurden aus ihren Wohnungen geprügelt und verschleppt, ihre Geschäfte und Gemeindeeinrichtungen demoliert und ausgeplündert. In den frühen Morgenstunden des 10. November erreichte das Grauen auch Leipzig – u. a. wurde die große Synagoge der Jüdischen Gemeinde an der Gottsched-/Ecke Zentralstraße, die am 10. September 1855 eingeweiht worden war, in Brand gesteckt. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen erinnert auch in diesem Jahr an die Reichspogromnacht.

Ab 17:30 Uhr werden am 9. November Stolpersteine in Leipzig geputzt und mit Mahnwachen an die Opfer des Holocaust erinnert. Die Organisation der gesamten Aktion, für die Prof. Cornelius Weiss die Schirmherrschaft inne hat, übernimmt der Erich-Zeigner-Haus e. V. (E-Mail: Kontakt@Erich-Zeigner-Haus-ev.de).

Am Ort der zerstörten Synagoge, an dem seit 1966 ein Gedenkstein und seit 2001 ein Mahnmal an die furchtbaren Ereignisse vom November 1938 erinnert, sind die Leipziger um ca. 18:30 Uhr zur zentralen Gedenkveranstaltung der Stadt Leipzig gebeten. Bürgermeister Thomas Fabian, Küf Kaufmann, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, und Prof. Cornelius Weiss, Schirmherr der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“, werden in Ansprachen an die Geschehnisse und Opfer erinnern. Nach dem Erinnerungsgebet „El male rachamim“, das Prof. Dr. Joseph Malovany, Kantor aus New York und Ehrenrektor vom Institut für Traditionelle Jüdische Liturgie in Leipzig vorträgt, und dem Kaddisch-Gebet von Gemeinderabbiner Zsolt Balla werden am Denkmal Kränze niedergelegt und eine Schweigeminute gehalten.

An die Gedenkveranstaltung schließt sich um 19 Uhr ein Gottesdienst in der Thomaskirche an.

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