Als „skandalös“ bezeichnet der Jurist und sächsische FDP-Vize René Hobusch den Tod des Chemnitzer Terrorverdächtigen in der letzten Nacht. Er ergänzt: „Bei Hungerstreik und offenbar vorgenommenen Beschädigungen in der Haftzelle bestehen klare Anzeichen, dass der Gefangene sich etwas antun könnte. Da muss dauernd beobachtet werden. Dass das nicht passiert ist, deutet auf Versagen der Anstalt. Minister Gemkow ist für die Aufsicht über die Gefängnisse verantwortlich. Er muss die Todesumstände jetzt schnell aufklären, und dafür sorgen, dass so etwas nicht wieder passiert. Ich frage mich, welchen Teil an ‚potentieller Selbstmordattentäter‘ die Behörden nicht verstanden haben.“
Den Tod des Terrorverdächtigen bezeichnet Hobusch als schweren Schlag für die Aufklärung der Tatumstände des geplanten Terroraktes. „Damit werden die Ermittlungen deutlich schwerer. Ich kann verstehen, wenn in der öffentlichen Wahrnehmung von Pleiten, Pech und Pannen gesprochen wird. Die Staatsregierung – angefangen bei Ministerpräsident Tillich, Justizminister Gemkow und Innenminister Ulbig – muss das zu Recht zerstörte Vertrauen in die Behörden durch konsequente Aufklärung wieder herstellen. Das betrifft einerseits den Terrorverdacht und andererseits die Abläufe in den Behörden andererseits.“
„Auch als Rechtsanwalt habe ich schon viel erlebt. Aber die Ereignisse der letzten fünf Tage sind auf den ersten Blick so absurd, dass sie selbst als Geschichte im Trash-TV von jedem Programmchef abgelehnt werden würden“, so Hobusch abschließend.
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