14 motivierte Jugendliche, die kürzlich nach Deutschland zuwanderten, erhalten ein START-Schülerstipendium. Die neun Mädchen und fünf Jungen sind zwischen 14 und 21 Jahre alt und gehören deutschlandweit zu 275 geförderten Jugendlichen. Mit START erhalten sie seit Beginn des Schuljahres eine finanzielle und ideelle Förderung über zwei Jahre, die beim Erlangen eines Schulabschlusses helfen soll. Heute findet die feierliche Aufnahmezeremonie in Frankfurt statt.
Das START-Schülerstipendium, die mittlerweile größte deutsche Bildungsinitiative für Jugendliche mit Migrationshintergrund, wird in Sachsen von der START-Stiftung – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – gGmbH zusammen mit rund sieben Partnern angeboten.
Durch die aktuellen Zuwanderungen stellen sich neue gesellschaftliche Herausforderungen, vor allem bei der langfristigen Integration der Neuankömmlinge vor Ort und der Ermöglichung eines Zugangs ins Bildungssystem für die vielen Jugendlichen. START hat darauf reagiert und sein Stipendienprogramm umgestellt. Seit diesem Schuljahr 2016/17 richtet sich START an junge Zuwanderer und Geflüchtete, die erst seit kurzem, d.h. max. fünf Jahre, in Deutschland und zudem in finanziell schwierigen Verhältnissen leben, und unterstützt sie bei ihrem NeuSTART in Deutschland.
Kultusministerin Brunhild Kurth: „Das START-Programm hilft uns dabei, junge Menschen mit Migrationshintergrund erfolgreich zu integrieren. Hier werden Menschen durch Bildung näher zusammengebracht. Die neu aufgenommenen Stipendiaten sind zudem Vorbilder für andere Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund. Sie zeigen, Leistung lohnt sich.“
Michael Okrob, Geschäftsführer der START-Stiftung gGmbH, erläutert: „Ich freue mich, dass wir heute 275 junge Menschen in das neue START-Stipendienprogramm aufnehmen. In den letzten Monaten haben wir intensiv an der Neuausrichtung des Programms gearbeitet und dieses nun noch enger auf die Bedürfnisse junger Zuwanderer ausgerichtet. In den Auswahlgesprächen stellten wir fest, dass diese Jugendlichen alle hoch motiviert sind, einen guten Schulabschluss zu machen und ihre Karriereplanung fest im Blick haben. Doch vor dem Hintergrund vorangegangener Schicksalsschläge, Krieg und Fluchterfahrungen benötigen sie ideelle Unterstützung und einen leichteren Zugang zu unserem Bildungssystem. Die Bildungsinhalte der START-Seminare sowie der Kontakt zu anderen Stipendiaten und Ehemaligen des Netzwerks bieten diese Unterstützung. Die neuzugewanderten Jugendlichen werden bei ihrem ‚Neustart‘ davon besonders profitieren.“
Peter und Sebastian Herbst, Vorstände der Peter Herbst Stiftung, erklären stellvertretend für die weiteren Partner in Sachsen: „Unabhängig von Herkunft und sozialem Background können junge Menschen erstaunliche Potenziale entwickeln, wenn sie entsprechend gefördert werden. Hier leistet die START-Stiftung aus unserer Sicht eine vorbildliche und nachhaltige Bildungsarbeit. Da auch wir dieses Ziel verfolgen, freuen wir uns, die START-Stiftung unterstützen zu dürfen.“
Das 2002 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Hessen begonnene START-Schülerstipendienprogramm wird heute insgesamt in 14 Bundesländern (alle außer Bayern und Baden-Württemberg) angeboten. Seit 2007 führt die START-Stiftung gGmbH als Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung das Programm durch. Gefördert werden ab dem Schuljahr 2016/17 motivierte Schüler und Schülerinnen, die maximal seit fünf Jahren in Deutschland leben. Das zweijährige Stipendium beinhaltet eine materielle Förderung in Form eines Laptops und eines Druckers und eine finanzielle Unterstützung bei Bildungsausgaben. Das Herzstück bildet die ideelle Förderung mit einem breit gefächerten Bildungsprogramm, das die Persönlichkeitsentwicklung, die Kommunikationsfähigkeit sowie das Verständnis der modernen Vielfaltsgesellschaft stärkt und die Integration der Jugendlichen in Deutschland fördert. Derzeit profitieren etwa 710 Stipendiaten von START.
In Sachsen ist START eine gemeinsame Bildungsinitiative der START-Stiftung – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – gGmbH und folgender Partner: Landeshauptstadt Dresden, Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, Stadt Leipzig, Sächsisches Staatsministerium für Kultus, Peter Herbst Stiftung, Deutschland rundet auf und UNO-Flüchtlingshilfe.
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