Die sächsische Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange hat anlässlich der heutigen Immatrikulationsfeier an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Prof. Rayan Abdullah für sein Engagement gedankt. Er hat in den vergangenen Monaten die Akademie für transkulturellen Austausch (ATA) an der HGB aufgebaut.
Dr. Eva-Maria Stange unterstreicht: „Unter den vielen nach Deutschland Geflüchteten sind auch junge Menschen, die in ihrer Heimat gerade ein Kunst- oder Grafikstudium absolvierten, es jedoch nicht abschließen konnten. Dank Prof. Rayan Abdullah und vielen anderen begeisterten Unterstützern ist es nun gelungen, 15 Flüchtlingen die Aufnahme eines Studiums an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig zu ermöglichen. Das ist in dieser Form einmalig in Deutschland und beispielhaft. Ich bin froh, dass es jungen begabten angehenden Künstlerinnen und Künstlern ermöglicht wird, bei uns ihr Studium weiterführen oder aufnehmen können. Das ist für uns alle eine Chance: für gute Integration, Austausch, neue Sichtweisen und ein lebendiges Miteinander.“
Die Akademie für transkulturellen Austausch bietet ein sogenanntes Programmstudium für Geflüchtete an. Dabei werden die mittels Eignungsprüfung ausgewählten Studierenden für 2 bis 4 Semester zugelassen. Sie studieren nach den allgemein an der HGB für die Fachgebiete vorliegenden Studien- und Prüfungsordnungen. Wegen der eingeschränkten Sprachkenntnisse werden einige Veranstaltungen auch in arabischer Sprache geplant. Sechs Flüchtlinge wurden heute immatrikuliert, neun weitere werden im Laufe des Semesters noch dazu stoßen, sobald deren Residenzpflicht in anderen Bundesländern aufgehoben ist.
„Für alle Beteiligten ist das unter sprachlichen, kulturellen und organisatorischen Gesichtspunkten eine riesige Herausforderung. Aber mit ihrem internationalen Flair, ihrer weltoffenen Art und der multikulturellen Grundhaltung bietet die Stadt Leipzig genau das Ambiente, das junge angehende ebenso wie gestandene Künstler schätzen. Ich wünsche allen neuen Studierenden an der HGB einen sehr guten Start“, so die Ministerin.
Die Hochschule für Grafik und Buchkunst sei eine Kunsthochschule, die in über 250 Jahren ihrer Existenz Spuren in den Leben unzähliger Künstlerinnen und Künstler hinterlassen habe. „Lehrende wie Studierende haben hier eingestanden für Werte wie Toleranz, Respekt, Verantwortung und Unbestechlichkeit. Uns auf diese Werte zu besinnen, sie zu schätzen und auch zu leben, ist heute ganz besonders wichtig. Ich weiß, dass gerade die Künstlerinnen und Künstler in den vergangenen eineinhalb Jahren immer wieder zu diesen Werten gestanden und sie eingefordert haben.“
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