„Wie kann Integration gelingen? Welche Ansprüche stellt dies an unsere Gesellschaft? Was macht es mit den Geflüchteten und mit jedem einzelnen von uns? Die Ereignisse des letzten Jahres haben viele Fragen aufgeworfen. Wir benötigen dringend wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, welche Möglichkeiten und Bedingungen für eine erfolgreiche Integration von Menschen, die aus fast der ganzen Welt zu uns kommen, nötig sind. Deshalb bin ich froh, dass das Zentrum für Integrationsstudien an der TU Dresden heute offiziell seine Arbeit aufnimmt“, erklärte Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange heute bei der Gründung des Zentrums.
Das Wissenschaftsministerium fördert den Aufbau eines Zentrum für Integrationsstudien (ZfI) an der TU Dresden. Die neue Einrichtung wird die Erfordernisse an Sprache, Kultur und soziale Praxis für eine erfolgreiche Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe erforschen. Das Zentrum will die Wirkungsweise dieser drei Faktoren für die Integration verstehen und anhand der gewonnenen Erkenntnisse konkrete Instrumente wie forschungsgestützte Integrationskurse, Zertifikate der politischen Bildung und interkulturellen Pädagogik ableiten. Zusätzlich zur staatlichen Förderung sollen Drittmittel von externen Auftraggebern eingeworben werden. Die TU Dresden selbst unterstützt den Aufbau des Zentrums bis Ende 2017 mit insgesamt 300.000 Euro aus eigenen Mitteln. Ab 2022 soll es als Bestandteil im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Dresden fortgeführt werden. Das Zentrum wird an der TU Dresden im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften angesiedelt und als interdisziplinäre Einrichtung laufende und geplante Forschungsvorhaben bündeln.
„Mit seinem interdisziplinären Forschungsansatz stößt das Zentrum für Integrationsstudien in eine Lücke vor, die aus der bisherigen Forschung noch nicht ausreichend gefüllt werden konnte. Hierbei geht es um die drei Schwerpunkte, welche Schlüsselbegriffe für die Integration beinhalten: Zum einen geht es um den Bereich der Sprache, ohne den Integration nicht denkbar sein kann. Zum zweiten um den Bereich Kultur und last not least um den Bereich der sozialen Praxis. Alle drei Bereiche sind essentiell, um die Bedingungen von Integration zum einen zu verstehen und zum anderen dann auch in der politischen und gesellschaftlichen Praxis zu befördern“, betonte Ministerin Stange.
Sie dankte dem Rektor der TU Dresden, Herrn Prof. Müller-Steinhagen, und dem gesamten Team des Zentrums, dass sie so beherzt die Initiative ergriffen hätten, und dass es gelungen sei, innerhalb relativ kurzer Zeit ein solches Zentrum aufzubauen.
„Ich gehe davon aus, dass die Forschungsprojekte eine hohe Relevanz für die Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung des Freistaates Sachsen haben werden. In der Praxis werden wir auch als verantwortliche Politiker von den Ergebnissen profitieren können. Für die Politik wird sicher eine Rolle spielen, welche wirtschaftlichen Effekte zu erwarten und zu gestalten sein werden. Sicherlich ist nicht auszuschließen, dass durch das Thema Integration bislang geltende Trends, etwa im Hinblick auf die demografische Entwicklung, nochmals hinterfragt werden müssen. Gerade für den Freistaat Sachsen mit einer tendenziell abnehmenden Bevölkerung ist dies ein überaus wichtiger Aspekt“, so Ministerin Stange.
In eigener Sache – Eine L-IZ.de für alle: Wir suchen „Freikäufer“
Leser fragen, wir antworten: Was kostet die Herausgabe der L-IZ.de? Warum 1.500 Abos?
Keine Kommentare bisher