Seit 150 Jahren ist die Wasserversorgungsanlage Probstheida der Dreh- und Angelpunkt der Leipziger Trinkwasserversorgung. Zu diesem besonderen Jubiläum öffnen die Leipziger Wasserwerke die Türen für einen Blick hinter die Kulissen: Los geht es an diesem Sonntag, dem 11. September 2016, von 11 Uhr bis 17 Uhr.

Das Wahrzeichen der Anlage: der Wasserturm Probstheida

Seit 1907 ist der Wasserturm Probstheida in Betrieb. Er ist der dienstälteste und zugleich größte der Leipziger Wassertürme. 1.500 Kubikmeter Trinkwasser fasst der Behälter im Innern des Turms. Da der Wasserturm vis-à-vis des Völkerschlachtdenkmals, das zwischen 1898 und 1913 erbaut wurde, stehen sollte, legte das Hochbauamt seinerzeit großen Wert auf seine architektonische Bauweise. Er wurde aus roten Ziegeln gemauert, der Sockel sowie der Sims unter dem Behälterumbau wurden mit Werksteinen verkleidet und das Kegeldach schmückten rote, glasierte Dachsteine und vier Ecktürme. Zudem erhielt der Eingang einen Torbogen mit Stadtwappen und zwei steinernen Fischen. Das Innere des Wasserturms zierten kunstvolle Wandgemälde mit Wassermotiven.

Bei einem Brand verlor der Wasserturm 1948 sein prächtiges Dach. Es wurde durch ein einfaches, flaches Dach ersetzt. Somit erreicht der Turm heute noch eine Gesamthöhe von 53 Meter.

Der Wasserbehälter im Kopf des Turmes besteht aus 25 Millimeter starken Stahlblechen, die mit einander vernietet wurden. Er hat einen Durchmesser von 14,5 Meter und eine Gesamthöhe von 8 Metern. Durch den Behälter führt ein Fuhrschacht von 1,4 Meter Durchmesser. Durch diesen Schacht kann der oberhalb des Behälters liegende Raum zugänglich gemacht werden. Der Wasserturm versorgt die Haushalte in der Hohen Zone Süd – Probstheida und Teile von Stötteritz – seit über 100 Jahren zuverlässig. Pumpen im Keller des Turmes fördern das Wasser in den Behälter, von wo aus es mit gleichbleibendem Druck im freien Gefälle zu den Abnehmern fließt.

Wichtige Wasserspeicher: die Behälteranlage

Die angrenzende Behälteranlage Probstheida befindet sich geografisch gesehen auf einem Hochpunkt, rund 4,5 Kilometer vom Leipziger Marktplatz entfernt. Der Höhenunterschied beträgt 21 Meter. Dieser reichte im ausgehenden 19. Jahrhundert aus, um die Versorgung der Haushalte mit ausreichendem Druck zu gewährleisten. Mit der heutigen Ausdehnung des Stadtgebietes sichert eine moderne Pumpentechnik die Versorgung der Leipziger.

Täglich liefern die Leipziger Wasserwerke über 90.000 Kubikmeter Wasser an die Haushalte, zwei Drittel davon kommen von der Wasserversorgungsanlage Probstheida. Das entspricht 315 Millionen Gläsern oder über 100 randvollen 25-Meter-Schwimmbecken. In sechs großen, miteinander verbundenen Behältern wird das Trinkwasser gespeichert und bedarfsgerecht ins Leitungsnetz abgegeben. So lassen sich tageszeitliche Schwankungen ausgleichen und der Wasserbedarf ist jederzeit gesichert. Im jährlichen Rhythmus werden die Behälter entleert und gewartet. Dazu werden sie rund zwei Wochen lang außer Betrieb genommen.

Am Sonntag Wasserwelten entdecken

Besucher können zum Tag der offenen Tür spannende Details erforschen, technische Besonderheiten der Anlage entdecken und Wissenswertes zur Trinkwasserversorgung aus erster Hand von den Wasserwerke-Experten erfahren. Selbstverständlich gibt es auch für die kleinen Besucher eine Menge zu entdecken: Mit Bang & Bubble – der Kinderwissenschaftsshow, spannenden Experimenten rund um das Thema Wasser, Kreativität in der großen Kartonstadt, Malen, Basteln und Spielen.

Vor Ort gibt es keine Parkplätze. Ideal ist die Anreise mit dem Fahrrad oder der Straßenbahn (mit der Linie 15 bis Völkerschlachtdenkmal).

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