Zum Welttag der Suizidprävention am 10.09.2016 erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag Susanne Schaper: Die Zahl der Selbsttötungen in Sachsen betrug (nach den Daten des Statistischen Landesamtes) 643 im Jahr 2014. Davon waren fast 75 Prozent (480) Männer. Zwar waren das 21 Suizide weniger als noch 2013, doch mit 15,9 pro 100.000 Einwohner lag die Suizidrate in Sachsen weit über dem Bundesdurchschnitt von 12,6. Damit nimmt Sachsen weiterhin einen der traurigen Spitzenplätze ein.
In der Altersgruppe 35 bis 55 gab es mit 182 Selbsttötungen 24 mehr im Vergleich zum Vorjahr und somit den größten Anstieg. Die meisten Suizide wurden mit 223 (im Jahr 2013: 245) in der Altersgruppe 55 – 75 Jahren begangen. Bei dieser Altersgruppe ist wohl die Angst vor Altersarmut oder Vereinsamung als Ursache denkbar. Insgesamt sind die Gründe für Selbsttötungen vielfältig. Meist jedoch sind psychische Erkrankungen der Grund, welche durch Leistungsdruck, Existenzängste und Stress ausgelöst oder verstärkt werden. Die Betroffenen sehen dann oft im Suizid den einzigen Ausweg.
Dass die Staatsregierung etwas dagegen unternehmen will, muss sich demnach auch im Doppelhaushalt 2017/18, gerade im gemeindepsychiatrischen Dienst widerspiegeln. Wenn die Wartezeit für einen Ersttermin bei einem Psychotherapeuten im Jahr 2011 mit 13,9 Wochen über dem Bundesdurchschnitt von 12,5 Wochen lag, muss das Angebot zwingend ausgebaut werden. Präventions-, Früherkennungs-, Beratungs- und Behandlungsangebote müssen zudem besser vernetzt werden, um Wartezeiten bei dringenden Fällen zu verkürzen. Wer suizidgefährdet ist, braucht sofort Hilfe.
In eigener Sache – Eine L-IZ.de für alle: Wir suchen „Freikäufer“
Keine Kommentare bisher