Zur Stadtratssitzung am 1. September 2016 beschloss der Stadtrat einstimmig den Verkauf einer Gewerbefläche von ca. 30.000 m² zum Preis von rund einer Million Euro im Gewerbegebiet Ranstädter Mark. Damit wird der Weg geebnet für eine Investition in Höhe von ca. 230 Mio. Euro in die Errichtung eines Forschungs- und Konsultationszentrum für Protonentherapie durch Schenk Consulting Investition Management mit Sitz in Halle am Standort Markranstädt.
Entstehen soll ein Protonentherapiezentrum und Bettenhaus mit einer Behandlungskapazität von 2.200 Krebspatienten p.a.. Der Investor geht davon aus, dass damit ca. 80 hochqualifizierte Arbeitsplätze im Protonentherapiecenter und insgesamt mit dem Gästehaus 145 geschaffen werden. Vorgesehen ist eine kooperative Zusammenarbeit mit klinischen Partner auf regionaler und internationaler Ebene. Die Protonentechnologie soll von Weltmarktführer iba aus Belgien eingebaut werden.
Ursprünglich sollte das Projekt in Halle/Saale umgesetzt werden. Der avisierte Standort stand jedoch beim Hochwasserereignis 2013 kurz vor einer Überflutung. Im Nachgang konnte man sich offenkundig nicht auf eine ausreichende Sicherung vor künftigen Hochwasserereignissen mit der Stadt Halle/Saale verständigen. Die Firma Schenk Consulting nahm daraufhin Abstand vom Standort und suchte begründet im vorangeschrittenen Projektstadium kurzfristig einen Alternativstandort. Aufgrund der Verfügbarkeit großer Bauflächen nebst Erschließung und Planungsrecht ist eine Realisierung des Vorhabens ohne zusätzlichen Zeitaufwand in Markranstädt möglich.
Bereits am 29. August 2016 hat der Investor Schenk Consulting beim Landratsamt Landkreis Leipzig eine Bauvoranfrage für die geplante Investition gestellt. Bei Vorliegen einer positiven Bauvoranfrage wird der Investor zügig den Bauantrag stellen. Nach Erteilung der Baugenehmigung und ab Baubeginn geht der Unternehmer von einer Bauzeit von ca. vier Jahren aus.
„230 Mio. Euro sind eine immense Investitionssumme und eine einmalige Chance nicht nur für Markranstädt, sondern für den Landkreis und die gesamte Region“, erklärt Bürgermeister Jens Spiske (FWM –Freie Wähler Markranstädt) zum geplanten Vorhaben. „Wir sind uns der damit verbundenen Verantwortung bewusst und wägen jeden Schritt fachlich und in Ruhe ab. Unsere Wirtschaftsförderung und ich persönlich stehen deshalb in engem Austausch mit dem Investor, dem Landkreis und vielen weiteren Akteuren. Denn schließlich wollen wir das Projekt für unsere Region gewinnen.“ Aus Gesprächen mit der Firma Schenk Consulting weiß die Stadt Markranstädt, dass ebenfalls die gute infrastrukturelle Lage und hervorragenden Rahmenbedingungen von Markranstädt in der Metropolregion Mitteldeutschland eine wesentliche Rolle bei der Standortentscheidung spielte.
Am Donnerstag, dem 01. September 2016, traf Landrat Henry Graichen (CDU) auf den Investor Hans-Jürgen Schenk im Rathaus der Stadt Markranstädt. „Es ist unsere erste Ansiedlung über die Invest Region Leipzig GmbH. Erfreulich ist, dass es sich dabei gleich um eine bedeutende und wertige Investition verbunden mit der Schaffung von 145 Arbeitsplätzen vom hochqualifizierten bis zum Service- und Dienstleistungssegment handelt“, sagt Landrat Henry Graichen im Anschluss zum Investorengespräch. „Hieran erleben wir zurzeit ein gutes Beispiel für eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Stadt, Landkreis und Wirtschaftsförderungsgesellschaft“, bringt er zum Ausdruck. Von den ersten Gesprächen mit Schenk Consulting bis zum Einbringen des Beschlusses zum Verkauf des Gewerbegrundstückes sind bisher nur wenige Monate vergangen.
Der Landkreis wird mit seinen Ämtern den Prozess als Dienstleister zügig begleiten. Bei der Protonentherapie wird auf bösartige Tumore, d. h. Krebsgeschwüre, gezielt mit Protonenstrahlen geschossen. Der Beschleuniger erzeugt dabei Protonen mit 60 % Lichtgeschwindigkeit als gebündelten Strahl, der präzise auf den vorher berechneten Ort im Tumorgewerbe gelenkt werden kann. Das gesunde Gewebe vor dem Tumor wird im Gegensatz zur Röntgenbestrahlung kaum belastet, empfindliche Organe hinter dem Tumor werden verschont.
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