Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange hat in der heutigen Debatte im Sächsischen Landtag zur Großen Anfrage der Fraktion Grüne: „Interkulturelle Kulturarbeit – Chancen für die Entwicklung von Kunst und Kultur im Einwanderungsland Sachsen“ die Arbeit der Kultureinrichtungen bei der Integration von Flüchtlingen gelobt.

„Kulturelle Einrichtungen in Sachsen haben als Erstes und am deutlichsten Haltung gezeigt und dafür gesorgt, dass Integration gelebt wird. Das gilt für die Großen wie das Staatsschauspiel und die Semperoper oder die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ebenso wie für die vielfältigen Kultureinrichtungen in der Fläche oder auch neu gegründete Netzwerke. Überall wird sichtbar, dass Kultureinrichtungen, besonders auch in der Soziokultur tolle Initiativen entwickeln, um für Flüchtlinge und Einheimische kulturelle Brücken zu bauen. Ich bin froh, dass Kulturprojekte nun auch durch die Förderrichtlinie Integrative Maßnahmen der Staatsministerin für Gleichstellung und Integration unterstützt werden können“, sagte die Ministerin.

Im Landtag betonte Dr. Eva-Maria Stange: Kultur ist per se offen und frei für alle. Sie hat eine ,Sprache‘, die ohne Dolmetscher auskommt und Menschen zusammen bringt. Kultureinrichtungen, Künstler, soziokulturelle Zentren sind offen für neue, inspirierende Kulturen. Sie können aber auch Zuspitzen und Konflikte in der Gesellschaft mit ihren eigenen Mitteln thematisieren – uns einen Spiegel vorhalten, ja auch streitbar sein.“

In den vergangenen Monaten sei in einer länderübergreifenden Initiative ermittelt worden, welche Modelle zur Integration durch Kultur entstanden sind und entstehen. „Wir können im Bundesländervergleich feststellen, dass es in Sachsen trotz etwas anderer Ausgangslagen als im Bundesdurchschnitt beziehungsweise in den westdeutschen Ballungsräumen viele Aktivitäten gibt, die Teilhabe von Migranten an der Kultur zu ermöglichen. In der Kultusministerkonferenz verabreden wir gegenwärtig, dass die Kulturarbeit mit Flüchtlingen in einer Best-Practice-Datenbank dokumentiert wird, von der wir alle lernen können“, so Dr. Stange im Landtag.

„Die Feststellung, dass in Sachsen viel getan wird, ist aber nicht ausschließlich ein Beleg für die vielfältige, engagierte und weltoffene Kulturlandschaft des Freistaates. Wir können es auch als Problemanzeige lesen, dass wir angesichts der zunehmenden Vorfälle rassistischer Diskriminierung und fremdenfeindlicher Gewalt hierzulande dringend eine gute integrative Politik brauchen, die auch die einheimische Bevölkerung mitnimmt“, unterstrich die Kunstministerin und fügte hinzu: „Migration und Teilhabe ist dabei nicht allein ein Thema der Kulturpolitik. Es ist ein Querschnittthema, bei dem Kunst und Kultur durch ihre eigenen Ausdrucksformen der gesellschaftlichen Teilhabe einen großen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten kann.“

Dr. Eva-Maria Stange verwies in ihrer Rede auf das geplante landesweite Konzept für die Kulturelle Bildung.

Mit dem Koalitionsvertrag hat die SPD-CDU-geführte nicht nur die Bedeutung der Kulturellen Bildung betont, sondern damit auch die Aufgabe verbunden, im Laufe der Legislaturperiode ein flächendeckend umfassend wirkendes Konzept für Sachsen zu erarbeiten. Der Aspekt der interkulturellen Kulturarbeit wird hier einfließen. Im November 2015 hatte das Kunstministerium Experten und Akteure aus dem Bereich der Kulturellen Bildung zu einem Runden Tisch eingeladen, der die Debatte für die Entwicklung eines solchen Konzeptes angestoßen hatte.

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