Bayer kauft Monsanto – was bedeutet das für Sachsen? Kathrin Kagelmann, Sprecherin der Fraktion Die Linke für ländliche Räume, sieht den Super-Deal sehr kritisch: „Der Zusammenschluss bedroht Landwirte und Verbraucher gleichermaßen, deren Wahlfreiheit – ob beim Essen oder dem Saatgut, sich verengt und die in möglichen Auseinandersetzungen mit multinationalen Konzernen immer im Hintertreffen sind. Bayer wie Monsanto sind keine Firmen, die angetreten sind, um die Welt zu verbessern und den Hunger zu stoppen - auch wenn deren Chefs das immer wieder betonen.

Nach wie vor gilt, dass – überall auf der Welt – die Menschen vor Ort ihre Ernährung selbst organisieren können. Davon sind wir selbst in Sachsen weit entfernt. Sortenverarmung, Saatgut, das nicht erneut ausgesät werden kann, kostspielige Patente und energieintensive Hochtechnologie sind nicht die Allheilmittel für eine Zukunft, die angesichts des Klimawandels rasche und vielfältige Antworten liefern müssen.

Ob die Übernahme tatsächlich erfolgt, entscheiden nun Kartellbehörden. Dass der Agrochemie- und Saatgutmarkt nur noch von wenigen Spielern dominiert wird, sollte deren Entscheidung klar in Richtung „nein“ beeinflussen.“

Die Selbstversorgungsgrade mit pflanzlichen Erzeugnissen sind in Sachsen stark unterschiedlich und insgesamt nicht geeignet, die eigene Bevölkerung angemessen zu ernähren: Während der Selbstversorgungsanteil bei Getreide (127 %) und Raps (112 %) übererfüllt ist, liegt er bei Kartoffeln gerade bei knapp 80 %, bei Obst bei 33 % und bei Gemüse nur bei 13 %. Der bundesweite Schnitt beträgt beim Gemüse etwa beim Vierfachen. Daten aus: Agrarstatus Sachsen, online via: https://www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft/20473.htm; Abruf: 29.06.2016

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