Am 19. September 2016 geht die Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen mit der Kampagne „Mann, gib dich nicht geschlagen“ für mehr Männerschutz- und Beratung in die Öffentlichkeit. Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration und Schirmherrin, betont die Notwendigkeit der Kampagne.

„Es passt nicht ins Rollenbild – der erschöpfte oder gar geschlagene Mann. Dabei kommen auch Männer ins Trudeln. Sie sind belastet von der Hektik des Alltags, von den Anforderungen auf Arbeit und in der Familie. Die Landesfachstelle für Männerarbeit sensibilisiert mit Ihrer Kampagne „Mann, gib Dich nicht geschlagen“ und trifft dabei ins Schwarze. Beratungsstellen sind rar bzw. wenig bekannt. Daher habe ich sehr gern die Schirmherrschaft für die Kampagne „Mann, gib Dich nicht geschlagen“ übernommen“, so Petra Köpping. Die Kampagne zeige die unterschiedlichsten Situationen im täglichen Leben eines Mannes, sensibilisiere und ermutige zum ersten Schritt der Hilfe.

Der Streit um die Dunkelziffer von häuslicher Gewalt erfahrenden und/oder ausübenden Männern tobt seit geraumer Zeit. Die Zahlen schwanken zwischen 5 % häusliche Gewalt anzeigenden Männern in Sachsen bis zur 25 % tatsächlicher Gewalterfahrnis von Männern lt. verschiedenen Studien. Die Forschungslage zum Problemfeld „Häusliche Gewalt gegen Männer“ ist jedoch schwach. Die Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen vertritt die Auffassung, dass eine Dunkelfeldstudie für den Freistaat Sachsen die Forschungs- und Bedarfslage verbessern könnte.

Oft widersprechen die gängigen Männlichkeitsbilder der Betroffenen dem Gedanken, dass Mann sich in solchen Situationen Hilfe holen kann und sollte. Wie diese Hilfe aussieht und wo sie zu finden ist, auch darüber bestehen weitgehend unklare Vorstellungen.

Die Kampagne „Mann, gib dich nicht geschlagen“ sensibilisiert von häuslicher Gewalt betroffene Männer sowie im ersten Schritt die Fachöffentlichkeit, sich Hilfe zu holen bzw. für Hilfe zu sorgen. Die Kampagne besteht aus sechs Motiven, welche die Vielfalt der Zielgruppen von Männern adressieren – in jungen und älteren Familien- und Beziehungssituationen. Alle Motive führen und verlinken auf eine Website, auf der Hilfemöglichkeiten mit konkreten Partnern wie dem Männernetzwerk Dresden, dem LEMANN e.V. Leipzig oder der Opferhilfe Sachsen zur Wahl stehen.

Schirmherrin Petra Köpping: „Die Kampagne reiht sich in die Aktivitäten ein, welche wir im Freistaat Sachsen unternehmen, um auch Männern Schutzräume zu bieten oder Ihnen Anlauf- und Beratungsstellen zu nennen. Mit dem Entwurf zum Doppelhaushalt 2017/18 unterstützen wir mit jährlich 3,6 Millionen diese Betreuungs- und Beratungsangebote zum Schutz häuslicher Gewalt für Männer und Frauen.“

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