Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange hat heute auf einer Tagung an der Universität Leipzig mit Vertretern aller Hochschulen, von Forschungseinrichtungen, Wirtschaft, Verbänden und Kommunen die Bildung regionaler Kooperationsnetzwerke angeregt und diskutiert. „Die Hochschulen verfügen über einen enormen Wissens- und Erfahrungsschatz auf vielen Gebieten. Die Gesellschaft muss davon noch stärker profitieren. Dafür sollen regionale Netzwerke geknüpft werden. Trotz allen Wettbewerbs, zunehmender Autonomie und Profilierung müssen die Hochschulen ihre Verantwortung für die Entwicklung der Region noch stärker wahrnehmen.
Wir unterstützen sie dabei“, erklärte die Ministerin. Dabei ginge es nicht nur um den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Wirtschaftsunternehmen und die Einwerbung von Drittmitteln für Auftragsforschung. „Mit ihren Forschungskapazitäten können die Hochschulen den Unternehmen im besten Falle auch die fehlenden Abteilungen für Forschung und Entwicklung ersetzen. Aber es geht um mehr. Es geht um die Rolle der Hochschulen als Modernisierungs- und Innovationstriebkraft ihrer Region in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Der Name Silicon Valley ist in aller Munde. Er bezeichnet aber nichts anderes als ein sehr starkes regionales Netzwerk, dessen ganz unterschiedliche Akteure die Region in Kalifornien zu einer der dynamischsten weltweit gemacht hat“, verglich Ministerin Stange. Die bisherige Vernetzung der Hochschulen in ihrer Region sei in Leipzig am weitesten vorangeschritten, weil die Stadt und ihr Oberbürgermeister aber auch zahlreiche Partner sich gemeinsam mit den Hochschulen dafür stark gemacht hätten.
Auch der gerade in der Abstimmung befindliche Hochschulentwicklungsplan 2025 fordert von den Hochschulen ihre Beteiligung in regionalen Kooperationsnetzwerken. Dabei soll die bisherige Art der Vernetzung in sogenannten Wissenschaftsregionen weiterentwickelt werden. „Im bisherigen System war vieles zu starr und unflexibel. Wir wollen, dass sich die Hochschulen je nach Aufgabe und Ziel mit Partnern in den Regionen – die keinen scharfen Grenzen haben – zusammenfinden. So entstehen dynamische Verbünde, in denen die Hochschulen ihre Wirkung in die Region als Fachkräftequelle und Innovationsmotor entfalten können. Ein hervorragendes Beispiel war die Hilfe der Studierenden und Hochschulmitarbeiter bei der Aufnahme der vielen Kriegsflüchtlinge im letzten Jahr. Ohne dieses Engagement wären die Kommunen überfordert gewesen“, lobte Ministerin Stange.
Mit der Bildung von regionalen Kooperationsnetzwerken nehmen die Hochschulen ihre nach Forschung und Lehre dritte Aufgabe, ihre Wirkung und Ausstrahlung in die Region, wahr. Dabei geht es um den Wissenstransfer von den Hochschulen in die Unternehmen, um Synergieeffekte wie die gemeinsame Nutzung und bessere Auslastung kostenintensiver und hochmoderner Wissenschaftsinfrastruktur. Mit ihren Fachkompetenzen können die Hochschulen aber auch auf vielen geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Gebieten die Kommunen befruchten und voranbringen. Im besten Falle führt dies zu einer starken Wirtschaftskraft, zu geringer Arbeitslosigkeit und zur Stärkung des Bildungspotenzials der Bevölkerung.
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