Mehr als 25.000 Schülerinnen und Schüler haben gestern in ganz Sachsen gegen die Bildungspolitik im Freistaat protestiert. Der LandesSchülerRat hatte, mit Unterstützung von Elternvertretern, Studierendenschaften und Lehrerverbänden, zur Teilnahme am Aktionstag „Bildet die Rettung - Rettet die Bildung!“ aufgerufen. Ziel ist es, Staatsregierung und Landtag darauf aufmerksam zu machen, dass die derzeitig praktizierte Bildungspolitik so nicht weiter durchgeführt werden kann.

Weit über 75 Schulen folgten dem Aufruf des LandesSchülerRates. In allen kreisfreien Städten und Landkreisen Sachsens organisierten Schülervertreter sogenannte Schulaktionen: Beispielsweise wurden Ausrufezeichen aus hunderten Schülerinnen und Schülern gebildet, überfüllte Klassenzimmer dargestellt oder sogar die Bildung zu Grabe getragen. Ein provokantes, aber aus Sicht der Schülervertreter notwendiges Trauergesteck mit der Aufschrift „Gestorben ist die Bildung! In tiefster Trauer – die Schüler Sachsens“ wurde auf einem symbolischen Sarg an einem Leipziger Gymnasium platziert. Eine Dresdner Schule ließ 400 Luftballons steigen und machte auf die Vergänglichkeit der Bildung aufmerksam.

Der Abschluss des Aktionsverlaufes war die zentrale Kundgebung vor dem Sächsischen Landtag. Hier machten immerhin noch einmal knapp 500 Teilnehmer ihren Unmut publik und zeigten der Politik direkt vor Ort mit Plakaten und einer beeindruckenden Geräuschkulisse ihre Meinung. Landtagsabgeordnete aller Fraktionen kamen auf der Bühne zu Wort und erklärten sich vor den Kundgebungsteilnehmern, die vor allem aus Schülerinnen und Schülern bestanden. Auf Bildungsretter-Postkarten wurden Botschaften geschrieben, welche demnächst vom LandesSchülerRat in geeigneter Form an Landtag und Regierung übermittelt werden.

Friedrich Roderfeld, der Vorsitzende des LSR, dazu: „Der heutige Aktionstag hat erneut gezeigt, dass die Probleme im sächsischen Bildungssystem offensichtlich und real sind. Wir werden nicht aufhören, dies zu bekräftigen und werden in den kommenden Monaten noch weitere Aktionen machen, die auf ein fortschrittsbremsendes Schulgesetz, überfüllte Lehrpläne, die verschlafene Digitalisierung und den Unterrichtsausfall aufmerksam machen werden. Ich danke allen Schülerinnen und Schülern in Sachsen für ihre rege Teilnahme. Wir hoffen, dass das Kultusministerium unsere Sorgen ernst nimmt und nun endlich richtungweisende Entscheidungen trifft, denn gute Bildung ist nicht verhandelbar.“

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