Gemeinsam mit Journalisten hat sich Staatsminister Thomas Schmidt heute (2. August 2016) über die Arbeit der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft (BfUL) informiert. Der Staatsbetrieb besteht in seiner heutigen Struktur seit der Verwaltungs- und Funktionalreform im Jahr 2008, gegründet wurde er am 1. Januar 1994 als Staatliche Umweltbetriebsgesellschaft. Er hat derzeit 237 Beschäftigte. Im Rahmen der staatlichen Umweltüberwachung betreibt und unterhält er eine Vielzahl von Messstellen in ganz Sachsen.
Die BfUL erhebt Daten über den Zustand von Wasser, Boden, Luft und Umweltradioaktivität sowie von Flora und Fauna. Im Rahmen des landwirtschaftlichen Untersuchungswesens bestimmt sie umfangreiche chemische physikalische und biologische Daten in Pflanzen, Futtermitteln und Veredlungsprodukten.
„Im Geschäftsbereich des Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft arbeiten mehr als 4.000 Beschäftigte. Die Bandbreite der Aufgaben ist dabei außerordentlich groß“, so der Minister. „Bei der BfUL gibt es zahlreiche spannende und hochspezialisierte Arbeitsplätze“.
So betreuen 16 Mitarbeiter das Luftmessnetz des Freistaates. An 29 Messstationen werden zahlreiche Luftqualitätsparameter gemessen, wie Ozon, Schwefel- und Stickoxide, Ruß oder Feinstaub. Ein großer Teil der Messwerte wird stundenaktuell im Internet veröffentlicht. Die Datenverfügbarkeit liegt seit zehn Jahren über den von der EU geforderten 90 Prozent. In diesem Jahr investiert der Freistaat in die Ausstattung des Messnetzes rund 145.000 Euro.
20 Mitarbeiter der BfUL betreuen die 176 Messstellen des gewässerkundlichen Messnetzes, die über den ganzen Freistaat verteilt Daten erfassen und per Datenfernübertragung unter anderem an das Landeshochwasserzentrum übermitteln. Nach den Hochwassern 2002, 2006, 2010 und 2013 wurden rund 13 Millionen Euro in das Messnetz investiert. Um eine hohe Ausfallsicherheit zu erreichen, werden die Pegeldaten parallel mit unterschiedlichen physikalischen Messprinzipien erfasst und ebenfalls über parallel laufende Systeme an eine Zentrale übertragen. Alle Pegel verfügen über eine Notstromversorgung, die 30 Tage funktioniert.
Zur Überwachung der Wasserqualität betreibt die BfUL u. a. fünf automatische Gewässergütemessstationen. Die Daten der dort gemessenen chemischen, physikalischen und biologischen Parameter werden im Internet veröffentlicht. Eine besondere Rolle kommt der Gewässergütemessstation Schmilka an der Elbe zu. Bei auffälligen Messwerten löst sie Alarm aus und sammelt in Zeitabständen weitere Proben, die dann gezielt untersucht werden können. Neben den Daten der Gewässergütemessstationen werden jährlich rund 7 000 Proben aus Grund- und Oberflächenwasser genommen, um die Qualität der Gewässer in Sachsen zu untersuchen. Allein die Investitionskosten im Bereich der Wasseranalytik betragen jährlich rund 400.000 Euro.
Im Rahmen der Düngemittelverkehrskontrolle analysieren Mitarbeiter des BfUL jährlich etwa 360 Proben, die auf Basis eines Kontrollplanes bei Landwirten, Händlern sowie Kompost- und Vergärungsanlagen genommen werden. Ziel ist der Schutz der Verbraucher, der Umwelt sowie der Anwender von Düngemitteln. Geprüft wird dabei, ob die Proben von organischen und mineralischen Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten oder Pflanzenhilfsmitteln den geforderten Mindestnährstoffgehalt erreichen, ob zulässige Toleranzen bei der Zusammensetzung eingehalten werden (Verunreinigungen mit Fremdstoffen und Steinen, Schwermetallgehalt) oder ob positive Salmonellenbefunde vorliegen.
„Die hochqualifizierte und verantwortungsbewusste Erfüllung dieser und aller anderen Aufgaben durch die Mitarbeiter der BfUL versetzt uns in die Lage, unsere Umweltsituation anhand von Daten realistisch beurteilen zu können, vor Gefahren zu warnen und die Verbraucher zu schützen“, so der Minister abschließend. „Ich bin den Mitarbeitern der BfUL für Ihre Arbeit sehr dankbar“.
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