Mit einem neuen Einstellungsrekord startet Sachsen ins neue Schuljahr. So sind in Vorbereitung des neuen Schuljahres 2016/2017 1148 Lehrerinnen und Lehrer (Vollzeitäquivalente; VzÄ) eingestellt worden. Das sind mehr als in den Vorjahren. Die meisten Einstellungen gab es für Grundschulen (365) und Oberschulen (340), gefolgt von Gymnasien (190), den Förderschulen (126) und den Berufsbildenden Schulen (127). Wie Kultusministerin Brunhild Kurth darstellte, erwies sich das Einstellungsprogramm mit Ausnahme für die Schulart Gymnasium schwieriger als je zuvor.
„Auf dem Arbeitsmarkt finden wir nicht die Lehrerinnen und Lehrer, die wir benötigen – weder in Quantität noch in Qualität. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Situation sogar noch verschärft. Unter den Bewerbern ist der Anteil an grundständig ausgebildeten Lehrkräften weiter zurückgegangen“, sagte die Kultusministerin.
In einem engen Lehrerarbeitsmarkt mussten 45 Prozent der freien Stellen mit Seiteneinsteigern, wie etwa diplomierten Naturwissenschaftlern, besetzt werden. Der Anteil der Seiteneinsteiger schwankt unter den Schularten zwischen vier (Gymnasium) und 58 Prozent (Oberschule). Mit Blick auf die Schüler und Eltern sagte Kultusministerin Kurth, dass Seiteneinsteiger einen Vertrauensvorschuss verdient hätten. „Mit ihrer beruflichen Expertise können Seiteneinsteiger auch eine Bereicherung sein“, so Kurth.
Die Lehrer bat die Ministerin um Unterstützung bei der Begleitung der Seiteneinsteiger. „Mir ist sehr wohl bewusst, dass der deutliche Anteil von Seiteneinsteigern vor allem an den Oberschulen und Grundschulen eine zusätzliche Herausforderung für die Lehrerkollegien bedeutet. Ich freue mich, wenn erfahrene Lehrerinnen und Lehrer den neuen Kolleginnen und Kollegen im schulischen Alltag unter die Arme greifen“, so Brunhild Kurth. Gleichzeitig erinnerte die Ministerin daran, dass für Seiteneinsteiger Fortbildungsmöglichkeiten bereitstünden, die von ihnen auch in Anspruch genommen werden müssen (siehe SMK-Blog www.bildung.sachsen.de/blog).
Das neue Schuljahr beginnt mit mehr Schülern als das abgelaufene endete. Nach vorläufigen Zahlen werden rund 400.000 Schülerinnen und Schüler die 1353 öffentlichen Schulen besuchen. Das sind rund 10.000 Schüler mehr als im zurückliegenden Schuljahr. Darin enthalten sind auch Kinder mit Migrationshintergrund. Trotz sinkender Flüchtlingszahlen nehmen Schulen mehr Flüchtlingskinder auf. Endete das zurückliegende Schuljahr mit 515 Vorbereitungsklassen und 8.846 Flüchtlingskindern, startet das neue Schuljahr mit 530 DAZ-Klassen und rund 9.200 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Während die Zahl der Vorbereitungsklassen an den berufsbildenden Schulen von 132 auf 118 sinkt, steigt die Zahl der Vorbereitungsklassen vor allem an den Grundschulen von 201 auf 219 und an den Oberschulen von 163 auf 173. An den Gymnasien bleibt die Zahl mit 20 (vorher 19) fast unverändert.
Deutlich gestiegen ist auch die Zahl der freien Schulen. Im neuen Schuljahr gibt es 408 Schulen in freier Trägerschaft. Im vorherigen Schuljahr waren es 392.
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