Am Dienstag, 23. August 2016, wird 18 Uhr im Rahmen einer kleinen Feierstunde der historische Saal im Predigerhaus, Nikolaikirchhof 3, in Ernst-Lewek-Saal umbenannt.
Ernst Lewek war von 1926 bis 1938 Pfarrer an der Nikolaikirche Leipzig. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung, seiner Mitgliedschaft in der Bekennenden Kirche und seines mutigen Eintretens gegen nationalsozialistisches Denken wurde er mehrfach verhaftet und schließlich des Amtes enthoben. Die evangelisch-lutherische Kirche hat ihn davor nicht geschützt und nach Kriegsende nur unzureichend rehabilitiert. Lewek starb 1953 an den Folgen der Arbeitslager.
Schüler der Neuen Nikolaischule haben sich unter Anleitung vom Erich-Zeigner-Haus e.V. und im Auftrag des Fördervereins der Nikolaigemeinde mit dem Leben von Ernst-Lewek beschäftigt und im März 2015 einen Stolperstein verlegt. Nunmehr soll in Anwesenheit einiger Kinder und Enkel von Lewek ein Gemeindesaal in dem Haus nach ihm benannt werden, in dem er als Pfarrer mit seiner siebenköpfigen Familie gewohnt hatte und das er nach seiner Entlassung im Jahr 1940 endgültig verlassen musste. Auf diese Weise soll Ernst Lewek eine späte Rehabilitation und eine Würdigung seiner Verdienste erfahren. Darüber hinaus will die Kirchgemeinde an das eigene Versagen erinnern und ein Zeichen gegen Diktatur und Rassismus setzen.
Die Feierstunde ist öffentlich. Gäste sind willkommen.
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