Die Wanderausstellung „Ertragen können wir sie nicht“ macht Martin Luthers Judenfeindschaft zum Thema. Gerade anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation im Oktober 2017 setzt sich die Evangelische Kirche mit den streitbaren Positionen des Reformators Martin Luther auch kritisch auseinander. Das greifen explizit die 18 Schautafeln einer gemeinsam von der Evangelischen Akademie Meißen und dem Pastoralkolleg der Sächsischen Landeskirche gezeigten Ausstellung auf. Sie thematisiert vor allem Luthers problematisches Verhältnis zu den Juden. Die Ausstellung ist vom 8. August bis 11. September 2016 in der Evangelischen Akademie Meißen zu sehen.
„Das Reformationsjubiläum sollte Anlass sein, uns kraft des reformatorischen Schriftverständnisses mit Luther von Luthers Bibelauslegung in seinen Judenschriften zu distanzieren“, sagt Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Konzipiert und initiiert wurde die Ausstellung von der Beauftragten für christlich-jüdischen Dialog, Pastorin Hanna Lehming, im Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche. Ziel der Schautafeln ist auch zu beleuchten, ob Luthers Äußerungen über die Juden als Entgleisungen zu betrachten oder ob sie doch tiefer in der reformatorischen Theologie verankert sind. Konzeptionell ist die Ausstellung ausdrücklich nicht dazu gedacht, die Juden als Opfer darzustellen, sondern ihnen die Deutungshoheit der eigenen Geschichte zu überlassen. Dazu dient die ausführliche Darstellung des Judentums zu Zeiten der Reformation.
Die Ausstellung kann in der Evangelischen Akademie besucht werden: Montag bis Freitag von 8-16h, außerhalb dieser Zeiten gern auf Anfrage (Rezeption: 03521-4706-22). Ein Begleitheft ist gegen eine Schutzgebühr von 1,00 € an der Rezeption erhältlich.
Mehr über die Ausstellung unter https://www.nordkirche-weltweit.de/interreligioeser-dialog/christlich-juedischer-dialog/zur-ausstellung-ertragen-koennen-wir-sie-nicht.html
Mehr über die Evangelische Akademie Meißen unter www.ev-akademie-meissen.de.
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