Am 27. Juli hält das GrunzMobil der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt in Leipzig. Mit ihrem fünf Meter hohen, schweineförmigen Fahrzeug mit Video-Installation appelliert die Stiftung an Politik und Tierindustrie. Ihre Forderung: In der Schweinehaltung sollen wenigstens die grundlegenden Tierschutzbestimmungen umgesetzt werden. „Der rechtliche Schutz von Schweinen ist schon äußerst schwach – dass selbst die Mindeststandards laufend unterschritten werden, ist ein Skandal“, erklärt Carsten Halmanseder, der für die Stiftung vor Ort sein wird.
Ein Leben auf harten Betonböden mit Spalten, durch die Urin und Kot abfließen – das ist Alltag für die meisten Schweine in Deutschland. Aus Tierschutzsicht sind diese Vollspaltenböden äußerst problematisch, da sie u. a. innerhalb weniger Monate zu Gelenkproblemen führen. Zudem widersprechen sie laut Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt der EU-Schweinehaltungsrichtlinie. Diese wurde in der Vergangenheit falsch übersetzt und forderte deshalb nur „angemessene“ Liegebereiche. In der jetzt auf Initiative der Stiftung hin korrigierten Fassung schreibt sie „angenehme“ Liegebereiche vor.
Das Landwirtschaftsministerium reagierte bisher ausweichend auf die Korrektur der Richtlinie. In einem offiziellen Schreiben teilte es der Stiftung mit, dass es sich bei Vollspaltenböden um gängige Praxis handele. „Doch nur weil etwas gängig ist, ist es noch lange nicht in Ordnung“, bringt Carsten Halmanseder die Position der Stiftung auf den Punkt. „Wir rufen die Menschen deshalb dazu auf, zu protestieren – und zwar auf ihren eigenen Tellern. Mit der Vegan Taste Week zeigen wir den Leipzigern, wie das geht.“ Es handelt sich dabei um einen Online-Workshop mit vielen Rezepten, Einkaufstipps und Hintergrundinformationen zur veganen Ernährung.
Die Aktion im Überblick:
Wann: Mittwoch, 27. Juli 2016, von 12:30 bis 19 Uhr
Wo: Höhe Petersstraße 12, Leipzig
Mehr zur Korrektur der Schweinehaltungsrichtlinie unter https://www.albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/vollspaltenboeden-uebersetzungsfehler.
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