Am 31. Juli startet die diesjährige von Notenspur-Verein und ADFC organisierte Komponistenradtour. Auch wenn von Max Reger (1873 – 1916) nicht bekannt ist, dass er ein passionierter Radfahrer war, ist eine Radtour besonders geeignet, seinen Leipziger Spuren im Jahr seines 100. Todestages zu folgen. Die ca. 30 km lange Tour startet 11 Uhr am Westportal der Thomaskirche und endet gegen 17 Uhr im Ensemble der Philippuskirche Lindenau. Tickets zu 7 Euro / erm. 5 Euro gibt es ab 10:30 Uhr. Für Kinder und Schüler ist die Fahrt frei. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Von der Thomaskirche, in der Reger häufig auf der Sauer-Orgel spielte, führt die Tour über weitere eng mit ihm verbundene Stationen – Universität, Musikverlag Lauterbach & Kuhn, Vereinshaus der Universitätssängerschaft – zum Hauptgebäude der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“. Am ehemaligen Königlichen Konservatorium wirkte Max Reger bis zu seinem Tod als Kompositionsprofessor. Universitätsorganist Daniel Beilschmidt wird hier an der Eule-Orgel Orgelwerke des musikalischen „Akkordarbeiters“ – so Regers Selbstbezeichnung – zu Gehör bringen und musikalisch die Brücke schlagen zu Sigfrid Karg-Elert (1877 – 1933), der nach Reger als Kompositionsprofessor tätig war.
Dann wird es Zeit, auf dem Leipziger Notenrad zu einer lauschigen Wiese in Kleinzschocher zu fahren, um das mitgebrachte Picknick zu genießen und miteinander zu teilen. Frisch gestärkt, führt die Tour auf dem in Planung befindlichen Leipziger Notenrad weiter nach Plagwitz und von dort zur idyllisch am Karl-Heine-Kanal gelegenen Philippuskirche in Leipzig-Lindenau. Diese außergewöhnliche Kirche mit halbkreisförmig angeordnetem Gestühl ist ebenso wie die direkt über Altar und Kanzel angeordnete Jehmlich-Orgel in den Jahren erbaut worden, in denen Max Reger in Leipzig lebte und wirkte. Besonders den o.g. künstlerischen Antipoden Max Regers, Sigfrid Karg-Elert, zog es immer wieder zu dieser Orgel in der besonderen Raumatmosphäre. Besichtigung der Kirche, Kaffepause und abschließende Orgelführung durch Daniel Beilschmidt beschließen die Max Reger gewidmete Radtour.
Hintergrundinformationen:
Der 1873 in der Oberpfalz geborene Max Reger wirkte 1907-1916 als Professor für Komposition am Königlichen Konservatorium in Leipzig, 1907/1908 zugleich als Universitätsmusikdirektor an der Universität Leipzig. 1907 – 1911 war sein Lebensmittelpunkt in Leipzig. Danach pendelte er zwischen Meiningen, wo er als Hofkapellmeister wirkte und Leipzig, wo er seine Aufgaben als Kompositionsprofessor weiterhin sehr ernst nahm. 43jährig starb er am 11. Mai 1916 in Leipzig. Mit seiner Musik gab er dem Lebensgefühl des aufstrebenden Bürgertums um 1900 Ausdruck. Musikalischer Bezugspunkt war für ihn Johann Sebastian Bach: „Bach ist Anfang und Ende aller Musik“.
Das in Planung befindliche Leipziger Notenrad ist eine ca. 40 km lange Radroute, die musikgeschichtlich interessante Orte außerhalb der Innenstadt erschließt. Die Radroute ist Bestandteil des Touristischen Entwicklungsplans Leipzigs, verknüpft die Vorzüge der Stadt mit denen des Neuseenlandes („Bach, Fluss und mehr“) und schafft so ein attraktives Leipziger Radkulturangebot.
Nähere Informationen zum Notenspur-Projekt unter: www.notenspur-leipzig.de
Nähere Informationen zum Leipziger Notenrad unter: www.notenspur-leipzig.de/notenrad
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