Die Bürgermeister von Schkeuditz, Rackwitz, Wiedemar und Löbnitz haben heute die „Delitzscher Erklärung zum Werbeliner See“ unterzeichnet. Sie schließen sich dem Forderungskatalog, der im Juni vom Delitzscher Stadtrat verabschiedet wurde, an, weil sie künftig für die anderen Seen im Leipziger Nordraum ein ähnliches Eingreifen der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Nordsachsen befürchten, wie dies derzeit am Werbeliner See erfolgt.
Hintergrund: Am Werbeliner See existiert seit 2006 ein Europäisches Vogelschutzgebiet. In sämtlichen Bergbaufolge-Entwicklungsplänen und Seenkatalogen ist für die nördliche Seite eine Entwicklung der anliegenden Flächen für Erholungszwecke ausgewiesen.
Vor diesem Hintergrund entstanden 2014/15 eine 2,6 Kilometer lange Straße und 170 Parkplätze am See. Diese Baumaßnahmen erfolgten im Rahmen des § 4 des Verwaltungsabkommens zur Braunkohlesanierung, der die Erhöhung des Folgenutzungsstandard zum Ziel hat. Die veranschlagten Kosten beliefen sich auf rund 1,1 Millionen Euro. Der Freistaat Sachsen finanzierte davon 80 Prozent, die Stadt Delitzsch 20 Prozent.
Nun plant jedoch die UNB die Ausweisung dieser und weiterer Flächen als Naturschutzgebiet. Damit wären jede Nutzung der nördlichen Flächen des Sees ausgeschlossen und sämtliche Investitionen umsonst.
Eine Fristverlängerung zur Stellungnahme durch die Stadt Delitzsch zu dieser Unterschutzstellung wurde seitens der UNB nicht zugelassen. Zudem ist aktuell ein weiterer Investor, mit dem die Stadt Delitzsch kurz vor dem Vertragsschluss zum Flächenverkauf steht, verunsichert worden. Es ist dies der dritte seit 2008.
Die Delitzscher Erklärung wird aktuell an diverse Gremienvertreter in Sachsen verschickt, auch den Ministerpräsidenten und verschiedene Staatsminister.
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