Die Zahl der HIV-Erstdiagnosen ist in Sachsen gestiegen, das geht aus dem aktuellen HIV/AIDS-Jahresbericht für das Jahr 2015 hervor. Danach wurden im Jahr 2015 aus Sachsen 190 HIV-Erstdiagnosen an das Robert-Koch-Institut gemeldet. Das ist die höchste Anzahl, die seit Erfassungsbeginn 1993 übermittelt wurde. Im Vorjahr gab es 168 Erstmeldungen, damit stieg die Zahl um rund 13 Prozent.
„Auch wenn viele Menschen HIV und AIDS inzwischen nicht mehr als gefährliche Krankheit wahrnehmen – wir müssen weiter aufklären und unsere Anstrengungen im Bereich Prävention, Diagnostik und Therapie verstärken. Auch wenn AIDS oft kein Todesurteil mehr ist, muss die gefährliche Krankheit weiter im öffentlichen Bewusstsein bleiben“, sagte Staatsministerin Barbara Klepsch.
Das sächsische Gesundheitsministerium hat bereits im Berichtszeitraum 2015 die Präventionsgelder für die vier sächsischen AIDS-Hilfen um 34.000 Euro auf 375.000 Euro erhöht. Dazu kommen noch 55.000 Euro für Präventionsprojekte der Gesundheitsämter. Zudem verleiht die Staatsministerin eine Ehrenmedaille für herausragende Leistungen im Kampf gegen HIV und AIDS.
Ein Vergleich der Inzidenzen der HIV-Erstdiagnosen (gemeldete Erstdiagnosen pro 100.000 Einwohner) in Sachsen und Deutschland zeigt, dass Sachsen erstmalig seit Erfassungsbeginn mit 4,7 pro 100.000 Einwohner über dem Durchschnitt in Deutschland (4,6 pro 100.000) liegt. Unter den Infizierten lag in Sachsen der Anteil von Männern, die Sex mit Männern haben, 2015 bei 56,8 Prozent. Allerdings zeigt auch der Infektionsweg über heterosexuelle Kontakte sowohl in Deutschland als auch in Sachsen eine leicht steigende Tendenz.
An der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen selbst wurden im Jahr 2015 für Gesundheitsämter, Justizvollzugsanstalten/Polizei und die Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) 16.832 HIV-Screening-Untersuchungen durchgeführt, bei denen 74 HIV-positive Personen diagnostiziert wurden.
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