„Wenn der Staat zum Rächer wird - die Türkei, die Todesstrafe, der Terror“ ist das Thema eines Friedensgebetes, das am Montag, 1. August, um 17:00 Uhr in der Leipziger Nikolaikirche vorgesehen ist. Den Anstoß zu der Andacht, zu der trotz Sommerpause aus aktuellem Anlass eingeladen wird, ist von der Stiftung Friedliche Revolution ausgegangen. Prediger ist der frühere Pfarrer der benachbarten Thomaskirche, Christian Wolff.
In dem Friedensgebet soll nach Angaben der Stiftung die Verhängung des Ausnahmezustands mit dem einhergehenden Verlust demokratischer Grundrechte zur Sprache kommen. Dabei werde zum einen auf die Bedeutung der Gewaltlosigkeit in Zeiten des Terrors eingegangen.
Zum anderen soll an die Verhaftung tausender vermeintlicher Putschisten, Regimegegner, Journalisten und Juristen, an die Schließung zahlreicher Rundfunkstationen und Zeitungen sowie an die Diskussion um die Wiedereinführung der Todesstrafe aufmerksam gemacht werden. Verbunden damit sei die Hoffnung, dass die Türkei von ihrem Weg in eine Europa ferne Diktatur noch bewahrt und die Wiedereinführung der Todesstrafe noch abgewendet werden kann, betont Michael Kölsch vom Stiftungsvorstand.
Zu den Friedensgebeten lädt die Leipziger Nikolaigemeinde seit 1982 allwöchentlich am Montag (17.00 Uhr) ein. Die Gebetsreihe wird lediglich in der Sommerzeit für einige Wochen unterbrochen. An der Gestaltung beteiligen sich zahlreiche Leipziger Gruppen und Initiativen. Die Stiftung Friedliche Revolution übernimmt seit ihrer Gründung vor sieben Jahren mindestens einmal pro Jahr die inhaltliche Vorbereitung einer dieser Andacht.
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