Im Juli startet sachsenweit die wissenschaftliche Befragung „Weiterbildung in Sachsen 2016“ zum Lernen im Erwachsenenalter. Die vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr in Auftrag gegebene Studie wird von TNS Infratest Sozialforschung durchgeführt und untersucht die Teilnahme von Personen zwischen 18 und 69 Jahren an Weiterbildung. Die Studie soll aktuelle Erkenntnisse zur Entwicklung des Weiterbildungsverhaltens Erwachsener in Sachsen und zugleich Ansatzpunkte für die weitere Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für das „Lebenslange Lernen“ liefern.
„Lineare Erwerbsbiographien gibt es immer seltener. Viele Berufstätige wechseln im Laufe ihres Berufslebens mehrfach ihren Arbeitgeber. Daher wird lebenslanges Lernen immer wichtiger, denn es ist die Voraussetzung, um auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Auch vor dem Hintergrund, dass die Beschäftigten künftig später in den Ruhestand gehen werden. Nur durch exzellente Aus- und Weiterbildung sind sie in der Lage, den wachsenden und wechselnden Anforderungen des Arbeitsmarktes, auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung, gerecht zu werden. Die Ergebnisse der Studie geben uns wichtige Ansatzpunkte für die Umsetzung in entsprechende Förderung. Unsere Förderangebote im Bereich der beruflichen und betrieblichen Weiterbildung müssen sich schließlich den Anforderungen der Praxis anpassen und nicht umgekehrt“, so Arbeitsminister Martin Dulig.
Bereits die letzte Studie „Weiterbildung in Sachsen 2012“ zeigte, dass sich die Anstrengungen des Freistaates in diesem Bereich auszahlen. Die Weiterbildungsbeteiligung der sächsischen Bevölkerung hat sich demnach im Vergleich zum Jahr 2003 um 12 Prozent erhöht. Jeder zweite Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren nahm innerhalb eines Jahres an einer oder mehreren Weiterbildungsaktivitäten teil. Dabei wurden diese mehrheitlich aus beruflichen Gründen wahrgenommen. Aus privatem Interesse erfolgte die Teilnahme hingegen in 14 Prozent der Fälle.
Die Studie bezieht sich auf alle Arten des Lernens im Erwachsenenalter, d.h. reguläre Bildungsgänge, Weiterbildung und informelles Lernen. Das breite Fragenspektrum erfasst nicht nur die Bildungsbeteiligung von Erwachsenen in Sachsen, sondern auch die Bildungsthemen, Teilnahmemotive und -barrieren sowie den Nutzen von Weiterbildung bis hin zu Informations- und Beratungsbedarf und den Umgang mit digitaler Bildung.
Hintergrund: Bei der Studie „Weiterbildung in Sachsen 2016“ handelt es sich um eine Zusatzerhebung parallel zur „Erhebung zum Weiterbildungsverhalten in Deutschland 2016“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, welche Teil der europäischen Erhebung. Der Adult Education Survey ist als repräsentative Befragung der deutschen Wohnbevölkerung im Alter von 18 bis 69 Jahren zu deren Weiterbildungsverhalten angelegt. Die TNS Infratest Sozialforschung GmbH, welche die Studie durchführt, wird dafür in den nächsten sechs Monaten Interviews mit ca. 1.600 sächsischen Bürgern führen. Interviewerinnen und Interviewer von TNS Infratest werden dazu die ausgewählten Zielpersonen zuhause kontaktieren und persönlich befragen. Die Ergebnisse der Befragung werden Mitte 2017 vorliegen.
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