Der Bundestag verneigte sich heute symbolisch fast geschlossen mit einem fraktionsübergreifenden Antrag (Drs.18/8613) vor den Opfern der Vertreibungen und Massaker an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten des Osmanischen Reichs in den Jahren 1915 und 1916. Das Parlament bedauerte die unrühmliche Rolle des Deutschen Reichs als militärischer Hauptverbündeter. Die Abgeordneten der Fraktion die Linke im Bundestag stimmten trotz eigener Anträge zum Thema (Drs. 18/4335, 18/7909), dem Antrag von CDU/CSU, SPD und Grünen geschlossen zu. Es gab im Parlament nur eine Gegenstimme.
„Als einzige Abgeordnete des gesamten Bundestages stellte sich die Leipziger CDU-Abgeordnete Bettina Kudla gegen das historische Gedenken und Bekenntnis des Bundestags zur besonderen Verantwortung Deutschlands am Völkermord an den Armeniern. „Bettina Kudla verhöhnt die Opfer des Völkermords an den Armeniern, indem sie sich die Geschichte nach tagespolitischer Maßgabe zurecht sortiert, kuscht sie vor dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan“, kritisiert der Leipziger Bundestagsabgeordnete der Linken, Dr. Axel Troost das Abstimmungsverhalten von Kudla.
Die Leipziger Bundestagsabgeordnete Susanna Karawanskij ergänzt: „Dass die Leipziger Bundestagsabgeordnete Kudla als einzige im Hohen Haus gegen den fraktionsübergreifenden Antrag zu Erinnerung und Gedenken an den Völkermord an den Armeniern und christlichen Minderheit in den Jahren 1915/16 stimmt, grenzt nahezu an Geschichtsrevisionismus. Das einhellige Votum für das Gedenken und die würdevolle Debatte hat verdeutlicht, dass es wichtig und gut ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und auch die deutsche Beteiligung dabei zu thematisieren. Frieden sowie ein Beitrag zu Völkerverständigung und Versöhnung sind wichtig im europäischen Diskurs. Parteiengeplänkel oder Ähnliches hat da keinen Platz. Frau Kudla wird sich erklären müssen.“
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