Bundespräsident Joachim Gauck hat heute im Rahmen einer Pressekonferenz öffentlich erklärt, dass er für eine zweite Amtsperiode als Bundespräsident nicht wieder kandidieren wird. Damit bestätigen sich entsprechende Medienberichte der vergangenen Tage.
Dazu erklärt Holger Zastrow, Landesvorsitzender der FDP Sachsen und Präsidiumsmitglied der Bundespartei: „Diesen Schritt bedauern wir außerordentlich. So wie Joachim Gauck das Amt des Bundespräsidenten ausgefüllt hat, wünscht man sich ein Staatsoberhaupt. Er war in jeder Beziehung eine wirklich unabhängige, meinungsstarke Persönlichkeit und hat sich weder gescheut strittige Themen anzupacken noch konträre Positionen zu vertreten. Selbst sein Verzicht auf eine zweite Amtsperiode ist ein weiterer Beleg für seinen unabhängigen Geist und nötigt Respekt ab.
Seine spezifisch, ostdeutsche Biografie und sein Einsatz vor, während und nach der friedlichen Revolution haben seinem unermüdlichen Eintreten für Freiheit und Demokratie dabei stets eine besondere Authentizität verliehen. Er hat ein sehr feines Gespür dafür, wann die Freiheit des Einzelnen durch zu viel Staat bedroht wird. Im Grunde seines Herzens ist Joachim Gauck ein Liberaler ohne Parteibuch.
Joachim Gauck hat mit seinem Wirken als Bundespräsident dem Amt des höchsten deutschen Staatsrepräsentanten zudem die nötige Würde zurückgegeben, nachdem diese aufgrund der besonderen Umstände unter seinem Amtsvorgänger Christian Wulff erheblichen Schaden genommen hatte.
Als sächsische FDP hatten wir zu Joachim Gauck eine ganz besondere Bindung. Denn wir hatten mit unseren Stimmen bereits die erste Kandidatur von Joachim Gauck, damals noch gegen den späteren Amtsinhaber Christian Wulff, unterstützt. Umso mehr haben wir uns dann über seine Wahl im zweiten Anlauf, als gemeinsamer Kandidat von CDU, FDP, SPD und Grünen gefreut. Sein Wirken als Bundespräsident hat uns schließlich die Bestätigung gegeben, dass unsere Wahl richtig war.
Ich hoffe und appelliere an die Parteien im Bund, die Suche nach einem würdigen Nachfolger jetzt nicht im Parteiengeschacher enden zu lassen.“
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