Unter Leitung von Ryôsuke Noda, stellv. Bürgermeister, besucht am 23. Juni 2016 eine fünfköpfige Delegation aus dem japanischen Taketa (Präfektur Ôita) die Stadt Leipzig. In der Ferdinand-Rhode-Straße 7 weihen die Gäste aus Fernost am Nachmittag, 15:30 bis 16:30 Uhr, gemeinsam mit Vertretern der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Leipzig in Sachsen e.V. sowie der Stadt Leipzig einen Baum zu Ehren von Rentarô Taki ein. Dr. Gabriele Goldfuß, Leiterin des Referates Internationale Zusammenarbeit, sowie Roy Richter, Präsident der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Leipzig, werden die Delegation vor Ort begrüßen.
Der Patenbaum befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Denkmal für den in Japan hochverehrten Komponisten Rentarô Taki (1879 – 1903). Dieser hatte während seines Studiums als erster japanischer Musikstudent am Leipziger Konservatorium der Musik von 1901 bis 1902 in dem nicht mehr erhaltenen Haus der Ferdinand-Rhode-Straße 7 gewohnt. Er verbrachte vorher einen Teil seiner Kindheit in der Stadt Taketa auf Kyûshû, die sein musikalisches Erbe mit viel Hingabe pflegt.
Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Burkhard Jung findet ab 18:00 Uhr im Gartenhaus des Mendelssohn-Hauses ein Benefizkonzert statt. Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Leipzig und das Mendelssohn-Haus laden hierzu unter Mitwirkung renommierter internationaler Musiker aus Leipzig ein. Die Veranstaltung steht im Zeichen der Hilfe für die Opfer und den Wiederaufbau in der Präfektur Kumamoto, die durch eine Reihe von verheerenden Erdbeben im April heimgesucht wurde. Kumamoto befindet sich auf der südlichsten der japanischen Inseln Kyûshû und ist Nachbarpräfektur zu Ôita. Neben den beiden heftigsten Beben der Stärke 7 wurden bis Mitte Mai insgesamt über 1.400 teils schwere Erderschütterungen verzeichnet, die weiträumig auf Kyûshû zu spüren waren.
Insgesamt 49 Menschen kamen bei den Beben ums Leben, 20 sind an den Folgen verstorben. Über 7.900 Gebäude wurden komplett zerstört, ca. 17.800 teilweise und ca. 73.000 leicht beschädigt. Mehr als 180.000 Menschen suchten Schutz in den Notunterkünften. Obwohl Taketa selbst von den Erdbeben betroffen ist, organisierte die Stadt ein Ersthelfercamp für Freiwillige, um ihre noch schwerer getroffenen Nachbarn in Kumamoto zu unterstützen. Von dort werden Helfer in die Krisengebiete, insbesondere ins nahegelegene Minami-Aso geschickt, wo die meisten Toten zu beklagen sind.
Der Eintritt zum Benefizkonzert ist frei. Spenden sind herzlich willkommen. Gespendet werden kann vor Ort. Der Erlös wird den als Ehrengäste anwesenden Vertretern der Stadt Taketa persönlich übergeben. Die Spenden gehen direkt als dringend benötigte Unterstützung an das Taketa Helfer-Camp.
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